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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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notwendigerweise alle <strong>im</strong> Rahmen der Zulassung erteilten Hinweise enthalten223 (vgl.<br />

H<strong>im</strong>mel, W. et al. 1998; H<strong>im</strong>mel, W. et al. 2003; Harder, S. et al. 2005).<br />

Im Interesse einer kontinuierlichen Patientenversorgung sollten nicht zuletzt vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> zunehmend komplexerer Therapiereg<strong>im</strong>e <strong>und</strong> kürzerer Krankenhausverweildauern<br />

Spezialisten <strong>und</strong> Krankenhausärzte mehr als bisher mit den Hausärzten<br />

kommunizieren <strong>und</strong> kooperieren. In der Klinik initierte Therapiepläne sollten die Vormedikation<br />

berücksichtigen, eine Umstellung der Medikation erläutern, Wirkstoffbezeichungen<br />

anstelle von Handelsnamen sowie Empfehlungen zur Einnahmedauer enthalten.<br />

7.8.3 Kulturelle Faktoren<br />

867. Ärzte wie Patienten werden durch ihre jeweilige nationale, kulturelle <strong>und</strong> soziale<br />

Herkunft <strong>und</strong> Umgebung mit ihren Traditionen <strong>und</strong> Riten geprägt. Patientenseitig wirkt<br />

sich dies beispielsweise auf die Präsentation von Krankheitssymptomen <strong>und</strong> die Erwartungen<br />

an die Handlungsweise des Arztes aus. In einer Studie an türkischen <strong>und</strong><br />

deutschen Patienten in hessischen Hausarztpraxen wurden die Konsultationsanlässe, die<br />

Erwartungen an das therapeutische Vorgehen des Arztes <strong>und</strong> an die Wirksamkeit von<br />

Medikamenten sowie das tatsächliche Verordnungsverhalten der Ärzte erhoben. Die<br />

türkischen Patienten gaben deutlich häufiger als deutsche Schmerzen (allein oder in<br />

Verbindung mit anderen Erkrankungen) als Gr<strong>und</strong> für den Arztbesuch an. Signifikant<br />

häufiger klagten sie auch über Symptome eines Infektes der Atemwege. Die Annahmen,<br />

dass gegen ihre Erkrankung nur ein Arzne<strong>im</strong>ittel helfen könne <strong>und</strong> der Arzt ein Medikament<br />

verordnen würde, wurden signifikant häufiger von türkischen als von deutschen<br />

Praxisbesuchern geäußert. Eine solche Erwartungshaltung korrelierte zwar positiv mit<br />

der tatsächlichen Verordnung eines Medikamentes. Das Verschreibungsverhalten der<br />

Ärzte orientierte sich aber in erster Linie an der Indikation bzw. den Symptomen der<br />

Patienten <strong>und</strong> nicht an ihrer ethnischen Zugehörigkeit (Ferber, L, v. et al. 2003).<br />

Nach Müller, O. <strong>und</strong> Stahlmann, R. (2003) gehen in Deutschland, Frankreich, Italien<br />

<strong>und</strong> Spanien die Patienten deutlich unterschiedlich mit Antibiotika um. Die Aussage<br />

,Ein Teil der Tabletten kann aufbewahrt <strong>und</strong> später verwendet werden‘ wurde von 53 %<br />

223 Die <strong>im</strong> Rahmen der Zulassung erteilten Hinweise zu den jeweiligen Arzne<strong>im</strong>itteln finden sich vielmehr<br />

in den Gebrauchsinformationen (,Beipackzettel’) bzw. in der vorgeschriebenen Fachinformation<br />

für Ärzte <strong>und</strong> Apotheker.<br />

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