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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Natürlich gibt es neben dem Garten auch viele andere stressabbauende Lebensbereiche (z.B.<br />

Sport), doch bietet keiner in seiner Gesamtheit so viele gesundheitsfördernde Eigenschaften<br />

und kann in jedem Alter tätig ausgeübt werden. Die Ganzheit eines Menschen kann nur über<br />

eine komplexe Umgebung umfassend gefördert werden.<br />

Da unsere Denk- und Wahrnehmungsprozesse auf einem kulturellen Hintergrund erfolgen,<br />

führt dies bei einem gleichen Informationsstand auch zu verschiedenen Entscheidungen.<br />

Deshalb ist die Ausformung unseres Gehirns wichtig. Es besteht aus einem System vernetzter<br />

neuronaler Bahnen. Die Art dieser Vernetzung findet zunächst über unsere Erziehung statt.<br />

Dabei entsteht bei jedem Wissensträger ein ganz spezifisches neuronales Netz, z.B. bei einem<br />

Gärtner ein ganz spezifisches Netz mit gärtnerischem Wissen. Unsere Wahrnehmungen<br />

aktivieren es und schaffen darüber eine Vielzahl von Assoziationen, die als solche dann auf<br />

den Stoffwechsel in unserem Körper Einfluss nehmen und für den Reichtum unserer<br />

Gefühlswelt und unseres Denkens verantwortlich sind.<br />

Welche Auswirkungen in welchen Wechselbezügen unsere Hormone haben, wissen wir erst<br />

in den Anfängen. Versuche haben z.B. gezeigt, dass sich bei Östrogenmangel unsere<br />

Denkstruktur ändert. Alle unsere Gefühle sind neurologisch vorbestimmt. Deshalb sind in<br />

diesem Zusammenhang der Aufbau der Nervenzellen, die Art ihres Informationsaustausches<br />

und die Plastizität des Gehirns bedeutsam. Aus neuronalen Stammzellen werden durch<br />

Zellteilung Vorläuferzellen.<br />

- Ein Teil dieser neuen Zellen bildet als Gliazellen das Stützgewebe des Gehirns.<br />

- Der andere Teil der Vorläuferzellen wird zu Nervenzellen, die lange Fortsätze<br />

(Axone) bilden, über die die Nervenimpulse weitergeleitet werden. An ihren Enden<br />

befindet sich ein Geflecht von Kentakeln, deren Enden (Synapsen) wiederum den<br />

Kontakt zu den anderen Nervenzellen herstellen.<br />

Die Vorläuferzellen entstehen ständig. Die Bildung von Nervenzellen erfolgt bis ins hohe<br />

Alter. Ein Gehirn ist keine unveränderliche Masse, sondern wird als Organ von dessen<br />

Besitzer bis zu einem Grad langfristig selbst geformt. Anscheinend reifen Nervenzellen nur<br />

dann zu fertigen Neuronen heran, wenn es für sie neue Aufgaben gibt. So führen z.B. Gerüche<br />

dazu, dass neu entstandene Nervenzellen im Vorderhirn zu besonders aktiven heranreifen und<br />

nach 2 – 3 Wochen in den Schaltkreis des Gehirns so eingebaut werden, dass sie besonders<br />

aktive Verbindungen (Synapsen) zu anderen Nervenzellen herstellen. Jeder neue Duft<br />

verankert im Gehirn eine neue Generation von Riechzellen. Dabei ersetzen die neuen<br />

Nervenzellen nicht die alten, sondern übernehmen neue Aufgaben. Dadurch können die neuen<br />

Nervenzellen, die Netzwerkarchitektur unseres Gehirns grundlegend ändern.<br />

Das Gehirn verändert sich während unserem Leben fortwährend. Dafür sind drei<br />

Mechanismen verantwortlich:<br />

- die Stärkung der Synapsen innerhalb von Sekunden,<br />

- die Entstehung neuer Synapsen innerhalb von Stunden (dadurch entstehen<br />

Neuverschaltungen der Nervenzellen),<br />

- das Nachwachsen von Hirnzellen nach mehreren Tagen.<br />

Für ein Lernen ist dabei wichtig, dass sich neue Nervenzellen leichter erregen lassen als alte.<br />

Gespeichert werden die Informationen als Langzeitgedächtnis im Hippo<strong>ca</strong>mpus (= wichtigster<br />

Teil des Gehirns für das Lernen. Ist dieser überfordert, z.B. durch bestimmte Hormone,<br />

funktioniert seine Nervenzellneubildung nicht mehr. Er verliert besonders bei Stress seine<br />

Regenerationsfähigkeit).<br />

Gesunde Menschen können die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns durch ständig neue<br />

Wahrnehmungen, d.h. sinnliche Reize, körperliche und geistige Bewegungen und soziale<br />

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