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Myrte (Myrtus communis): Symbol für Jugend, Liebe und Schönheit. Lieblingsblume der<br />

Aphrodite und später der Venus (im Christentum zunächst verpönt. In<br />

Deutschland wurde deshalb Rosmarin als Brautschmuck vorgezogen).<br />

Stiefmütterchen (Viola tricolor): Symbol der heiß entbrannten Liebe und der Treue. Ab 1810<br />

Modeblume in England.<br />

Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Symbol der Treue. Sein Duft milderte den Zorn der Götter<br />

(deshalb Opferblume).Geschenk der Aphrodite. Lange Zeit in Deutschland<br />

bevorzugter Brautschmuck.<br />

Veilchen (Viola odorata): Mit ihrem Duft verführte der hässliche Hephaistos die schöne<br />

Aphrodite (im Islam Symbolblume der Lehre Mohammeds, Wappenblume<br />

Napoleons).<br />

Vergissmeinnicht (Myosotis sylvati<strong>ca</strong>): Symbol der Sehnsucht nach Treue. Bei den Griechen<br />

Heilpflanze, später Marienblume. Während der Zeit des Nationalsozialis-<br />

mus Symbol der Freimaurerei (als solches bei ihnen noch heute im<br />

Gebrauch).<br />

Orangen (Citrus sinensis): Sie besaßen viele Bedeutungen. Hochzeitsgeschenk der Gaia an<br />

das Götterpaar Zeus und Hera. Der süße Duft der Blüten galt als<br />

Liebesversprechen.<br />

Diese Liste ließe sich noch fortsetzen und zu vielen weiteren Themen zusammenstellen, die<br />

für die Menschen einst wichtig waren, besonders<br />

- die Gesundheit: u.a. Christrose, Kornblume, Malve, Ringelblume.<br />

- der Tod: u.a. Iris, Anemone, Narzisse, Mohn, Lilie.<br />

- die Auferstehung und das Paradies,<br />

- die Beschwörung dämonischer Kräfte: z.B. Akelei.<br />

Viele der genannten Pflanzen haben auch mehrfache Bedeutungen (je nachdem mit welchen<br />

Bezugsgegenständen sie zusammengestellt wurden, z.B. Symbolpflanzen für den Tod auch<br />

für die Auferstehung).<br />

Unsere heutige Beziehung zu Blumen als Symbolträger ist gegenüber vergangenen<br />

Jahrhunderten stark verflacht. Sie haben für uns ihre frühere symbolische und medizinische<br />

Bedeutung weitgehend verloren und werden nur noch dekorativ ihrer Blütenfarbe wegen<br />

eingesetzt. Sie reduzieren sich zum wichtigsten Farbgeber im Garten. Andererseits ist ein<br />

unterschwelliges Wissen um diese ihre alte Bedeutung erhalten geblieben. So schuf<br />

Hammerbacher (1936, Gartenschau Dresden) einen „Garten des blauen Fortschritts“ in dem<br />

sie mit Hilfe von Ritterspornen die Relativitätstheorie Einstein in eine Gartensprache zu<br />

übersetzen versuchte. In einer Abfolge von fünf Räumen standen diese in einem räumlichen<br />

Hintereinander und zeitlichen Nacheinander für den Vorgang des Erkennens. Über die<br />

Erfassung der Gesamtheit sollten die Grenzen von Raum und Zeit außer Kraft gesetzt werden.<br />

Damit erhoffte sie eine Dimension des „Durchscheinens“ deutlich machen zu können, die in<br />

eine Welt des Geistigen führte.<br />

In jüngster Zeit hat Christine Orel die vier antiken Elemente mit Hilfe von Pflanzen<br />

darzustellen versucht (Landesgartenschau Trier, 2004) oder 2010 in Rosenheim, wo sie ein<br />

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