25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Staudenmischungen<br />

Eine Besonderheit in den Pflanzenkombinationen der letzten Jahre stellen die<br />

Staudenmischungen dar. Eigentlich zunächst für den öffentlichen Bereich entwickelt, finden<br />

sie zunehmend auch das Interesse der privaten Gartenbesitzer. Bereits Hirschfeld hatte<br />

gefordert, dass Pflanzungen standortgerecht zu sein hätten. Die Staudenvorpflanzung vor<br />

Gehölzen stammt bereits aus der Zeit des Landschaftsgartens. Im späten 19. Jh hat man dann<br />

als naturnah die Artenmischung entdeckt. Am Anfang des 20. Jhs. sah die<br />

Naturgartenbewegung in ihr eine neue ästhetische Qualität. Willy Lange sprach von einem<br />

„Wachstumsreichtum im Sinne der Natur“. Foerster griff diesen Gedanken auf und strebte u.a.<br />

auch Pflanzungen mit einer naturnahen Wirkung an. Für Mattern war ihr entscheidendes<br />

Kriterium das „Miteinander und nicht das Nebeneinander“(1955).<br />

Heute gelten Mischpflanzungen als besonders zeitgemäß. Neben ihrer ästhetischen Wirkung<br />

wird die Stabilität ihrer Pflanzengemeinschaften positiv gesehen. Seit 1994 läßt der Bund<br />

deutscher Staudengärtner in einem Arbeitskreis (nach einem Konzept von Walter Kolb und<br />

Wolfram Kircher) standartisierte Artenkombinationen entwickeln aus:<br />

- Gerüstbildnern,<br />

- Begleitstauden,<br />

- Füllstauden,<br />

- Bodendeckerstauden,<br />

- Blumenzwiebeln.<br />

Die verschiedenen Arten sollen nach pflanzensoziologischen Kriterien dabei ein stabiles, sich<br />

selbstregulierendes System bilden, das planungs- und pflegereduziert möglichst wenig<br />

Folgekosten bereitet.<br />

Die wichtigsten Anregungen dafür kamen von Oehme aus den USA. Er hatte die negativen<br />

Erfahrungen von Jens Jensen (1860 – 1951) mit eingeführten Stauden unter den dortigen<br />

Vegetationsbedingungen und den positiven mit den dort heimischen aufgegriffen. Die<br />

amerikanischen Sommer im Mittleren Westen waren sehr heiß und die Winter sehr kalt<br />

gewesen. Die dortigen Pflanzen mussten deshalb Trockenheit und Kälte tolerieren. Im<br />

Spätsommer bot sich in den Steppen das Bild einer Mischung hoher Blütenstauden und<br />

Gräser. In der Prärie waren die Böden dagegen feuchter als in der Steppe, das<br />

Pflanzenangebot vielfältiger. Sie ähnelten einer großen Blumenwiese. An diesem Vorbild<br />

hatte sich zunächst Jensen und dann Oehme orientiert. Diese Entwicklung wurde noch<br />

dadurch gefördert, dass viele Rabattenstauden in Europa einst der amerikanischen Prärie<br />

entstammten (so wurden aus den USA eingeführt: 1710 Aster novae-angliae, 1729 Helenium<br />

autumnale, 1732 Phlox paniculata und Liatris spi<strong>ca</strong>ta, 1744 Monarda didyma).<br />

1983 schuf dann Rosemarie Weiße (1927 – 2002) für die IGA in München (Westpark)<br />

Staudenpflanzungen für Böden mit einer unterschiedlichen Bodenfeuchte (u.a. „Prärie-„ und<br />

„Steppenpflanzungen“); damals nicht gemischt, sondern in Bändern (als „Matrixpflanzung“).<br />

Oudolf vereinte dann diese Anregungen mit denen der holländischen Schule zu einem<br />

vollkommen neuen Bild der Staudenrabatten. Er mischte verstärkt Stauden mit Gräsern und<br />

achtete stärker auf deren Strukturen und Texturen, besonders auf die Blütenformen und das<br />

Bild, das die Pflanzen noch nach ihrem Absterben im Winter boten. Wie bei Oehme geht es<br />

ihm nicht um die Einzelpflanze, sondern um großzügige, wiesenartige Bilder: Sie verwenden<br />

großflächig<br />

- Stauden: Rudbeckia, Echinacea, Helenium, Astern, Helianthus, Liatris und<br />

658

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!