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Anlagen genannt werden. Ausgegangen ist dieser Trend von<br />

Anlagen in Nordspanien, die viel Beachtung fanden.<br />

Zeitgemäße Anlagen allein in Barcelona:<br />

- Jardin Botanic,<br />

- Banys Forum,<br />

- Passeig Garcia Faria,<br />

- Parc Joan Miro,<br />

- Parc del Clot,<br />

- Plaza Virrei Amat,<br />

- Stadtgarten Nou Barris.<br />

Auch verschiedene Anlagen in Paris wurden stark<br />

diskutiert. Die bekanntesten dort:<br />

- Parc André Citroen,<br />

- Parc de la Vilette (von dem Architekten<br />

Bernard Tschumi).<br />

Aber wo in Deutschland gibt es ähnlich diskutierte<br />

Grünanlagen. Bei uns ist dieser Trend vielleicht am ehesten<br />

daran erkennbar, dass die Lehrstühle für die Landschafts-<br />

gestaltung seit den 90er Jahren mit Leuten besetzt<br />

wurden, die wieder einen verstärkten Zugang zur Kunst<br />

besitzen).<br />

Das Problem eines „künstlerischen Gartens“ ist dessen „intuitiver“ geistiger Gehalt. Er muss<br />

zunächst auch intuitiv erfasst werden können, weil sich bei einem rein rationalen Zugang<br />

bereits viele seiner „Inhalte“ entziehen. In der Geschichte war es z.B. dieser „intuitive<br />

Gehalt“, der den Unterschied des Gestaltungsansatzes von Mattern und Hammerbacher<br />

ausmachte. (das Problem dabei ist, das von denjenigen, bei denen das Gespür dafür nicht<br />

vorhanden oder verschüttet ist, dieses überhaupt infrage gestellt wird. Vergleichbar einem<br />

Unmusikalischen, der über Musik sprechen soll. In der Gartenkunst spricht dann jemand, der<br />

keinen tatsächlichen Naturzugang hat, von der gepflegten Langeweile blühender Gärten oder<br />

von deren heimattumlerischem Gedankengut. Der Betreffende sieht es zweifellos so, doch<br />

sieht er dies auch aus seiner „Mangelsituation“ heraus so).<br />

Bezogen auf die durchschnittliche Alltagsarbeit schrieb Johannes Schwarzkopf (2002) über<br />

das augenblickliche Ansehen der akademischen Freiflächenplaner: „Vielleicht, weil der<br />

lieblose Umgang, die konzeptlose, räumlich und gestalterisch unsichere „Begrünung“ all<br />

dieser städtischen Nebenräume schließlich den Ruf der Landschaftsarchitekten in der<br />

Nachkriegszeit ruiniert hat“. Gemeint ist der „nutzergerechte“ Garten der Hannoverschen<br />

Schule und der anschließende weitgehend gestalterische Stillstand infolge des Schocks nach<br />

den Forderungen der Alternativbewegungen. Diese Aussage steht in „Neu verorten –<br />

Zeitgenössische Landschaftsarchitektur“, die der „Bund Deutscher Landschaftsarchitekten“<br />

selber herausgab.<br />

Gärten können sichtbar gemachte Träume ihrer Besitzer sein. In ihnen können deren<br />

phylogenetische Bezüge zum Ausdruck kommen - das was tief in ihnen angelegt ist und dann<br />

in einigen archetypischen Symbolen ans Licht drängt. Früher haben sich die Gestalter fast nie<br />

um ihre Umgebung gekümmert, heute befinden sie sich mitten in deren Beziehungen und<br />

setzen sich dann selber dazu in einen Bezug. Die westliche Kultur entwickelte sich zu einer<br />

Kultur des Individuums, das einsam den Weg nach seinem Glück sucht, für das es einen<br />

allumfassenden Namen gefunden hat: das „Paradies“. Und dieser sein einsamer Weg ist<br />

begleitet von seiner Sehnsucht nach diesem Paradies.

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