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Jeder Standort setzt einem Garten seine bestimmten Grenzen. Sie zu kennen und ihnen zu<br />

folgen erspart seinem Besitzer oft viele Enttäuschungen, die durch die Nichterfüllung seiner<br />

Erwartungen entstehen. Nach den individuellen Vorgaben sind die spezifischen<br />

Möglichkeiten eines Gartens auch immer standortbedingt. Nach Möglichkeit ist immer von<br />

den natürlichen Gegebenheiten eines Geländes auszugehen. Damit sind auch immer seine<br />

vorhandenen Standortbedingungen gemeint (oft findet man mehrere in einem Garten),<br />

Standortbedingungen, die auch immer zu den natürlichen Standortanforderungen seiner<br />

Bepflanzung in einem Bezug stehen. Jede Standortbedingung mündet letztlich in einem ganz<br />

bestimmten pflanzlichen Lebensraum. Beth Chatto (1991):<br />

„Wähle die Pflanzen, die an den deinem Garten vergleichbaren Standorten in<br />

der Natur vorkommen, und der Erfolg für ihr Gedeihen und die Harmonie der<br />

Pflanzung dürfen dir sicher sein“.<br />

Jeder Boden eines Standorts hat seine eigenen Eigenschaften, die abhängig sind von seiner<br />

Durchlüftung, dem Wasser- und Nährstoffgehalt, seiner Bodensäure (pH-Wert) und seiner<br />

Erwärmung. Zunächst wird seine Struktur von seinem Ausgangsgestein und dem<br />

Zusammenhalt seiner Bodenteilchen bestimmt. Durch die Zugabe von Sand, Ton oder Humus<br />

(organischer Substanz) kann sie gezielt verändert werden. Für viele Pflanzen ist die<br />

Bodenstruktur bedeutsamer als der jeweilige Säuregehalt eines Bodens. Sand- und Kiesböden<br />

halten kaum Wasser. Sie brauchen oft eine Ton- oder Humusgabe. Schluffböden sind sehr<br />

feinkörnig und feucht und benötigen für den Anbau vieler Pflanzen eine Sandergänzung,<br />

damit deren Wurzeln atmen können. In schweren Tonböden sollte im Herbst sowohl Sand und<br />

Humus eingearbeitet werden, damit der Boden eine gewisse Krümelung (Gare) für seine<br />

Durchlüftung erhält. Es lieben z.B.<br />

- sandige Böden: Mittelmeerpflanzen und viele Kräuter,<br />

- lehmige Böden: Rosen, Pfingstrosen, Astilben,<br />

- Torfböden: Rhododendron, Heidekrautgewächse.<br />

Immer sind die Wünsche eines Gartenbesitzers zunächst mit den Wesensmerkmalen seines<br />

Grundstücks in Einklang zu bringen. Letztere stellen die kreativen Vorgaben eines gegebenen<br />

Ortes dar. Eine Folge davon ist, dass z.B. die verwendeten Materialien zu dem jeweiligen Ort<br />

passen sollten. Am günstigsten ist es, wenn sie unmittelbar aus dem Gebiet kommen und in<br />

den lokalen Traditionen bearbeitet werden. Dies gilt auch für die verschiedenen eingesetzten<br />

Gartenelemente.<br />

Ideal ist es, wenn man von den spezifischen Besonderheiten eines Ortes ausgeht, seiner<br />

Umgebung, seinem Licht und evtl. seinem „Genius loci“. Man kann aus der Umgebung<br />

Linienführungen aufgreifen, über den „Genius loci“ einem Ort Bedeutungen zusprechen,<br />

wodurch er gestaltet, einen zusätzlichen Symbolwert erhält (unter einem „Genius loci“ ist die<br />

Ausstrahlung eines Ortes zu verstehen. Siehe Kapitel IV. Vielleicht kann man ihn mit dem<br />

Charisma eines Menschen vergleichen. In der Regel wird er in seiner tatsächlichen Bedeutung<br />

missverstanden). Wer ihn einmal wahrgenommen hat, wird versuchen, von dessen Geist nicht<br />

abzulenken (in der Praxis bedeutet dies oft nur, schlicht zu bleiben).<br />

Während die Bodenkriterien über die pflanzlichen Lebensgemeinschaften in Deutschland<br />

stark beachtet werden, gilt dies kaum für die Klimakriterien (größere Fehler werden nur<br />

deshalb nicht gemacht, weil viele für uns „schwierige“ Pflanzen gar nicht erst angeboten,<br />

sondern höchstens von Reisen mitgebracht werden. Wie viele dieser Pflanzen leben dann<br />

noch nach drei oder fünf Jahren?). Das Angebot unserer Gärtnereien ist aber so groß, dass<br />

damit eigentlich alle gestalterischen Wünsche erfüllt werden können. Schwierigkeiten<br />

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