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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Jeder kulturelle Eingriff durch den Menschen (und jeder Garten ist ein solch kultureller<br />

Eingriff) schafft eine neue Definition der Natur, eine neue eigene Interpretation. Einerseits<br />

erhält man über einen solchen selber Anregungen, andererseits schafft man dabei immer<br />

zugleich auch einen kulturellen Raum (selbst dann, wenn man den Garten im Sinne der Natur<br />

anstrebt, da man dies nur über das Bild anstreben kann, das man von ihr hat).<br />

Die heutige „Naturplanung“ kennt außerhalb der unmittelbaren, wirtschaftlichen<br />

Nutzanwendung drei große Arbeitsbereiche:<br />

Private Gärten: Sie orientieren sich primär an den privaten Interessen und<br />

dem Naturverständnis ihrer Benutzer. Sie sind der ureigene<br />

Arbeitsbereich der Gartenkünstler.<br />

Sollen sie „pflegeleicht“ sein, dann muss von ihrer<br />

Eigendynamik ausgegangen und ihnen nur ein Struktur-<br />

rahmen vorgegeben werden. Dadurch erhält die Natur<br />

mehr Raum, sich selber nach ihren eigenen Gesetzen zu<br />

entfalten. Die Gärten verlieren hier weitgehend einen<br />

möglichen formal-statischen Charakter.<br />

Kulturorientierte Anlagen: Sie orientieren sich primär an den Erwartungen sozialer<br />

Gemeinschaften. Hauptsächlich sind es öffentliche<br />

Einrichtungen, städtische Anlagen und Firmenbe-<br />

grünungen. Der Künstler kann hier tätig sein (z.B. Dani<br />

Karavan).<br />

Landschaftsorientierte Aufgaben: Sie orientieren sich primär an der kulturellen Identität<br />

eines Großraumes. Sie sind der Arbeitsbereich eines<br />

akademisch ausgebildeten, sozial engagierten Freiraum-<br />

planers.<br />

Bei allen drei Aufgabenbereichen spielen je nach Objekt ökologische Kriterien eine mehr<br />

oder wendiger große Rolle. Ein Künstler könnte zwar in ihnen allen drei tätig sein - bedingt<br />

durch den großen individuellen Gehalt aber überwiegend im Hausgarten. Für alle drei<br />

Tätigkeitsbereiche ist kennzeichnend, dass ihre Gestalter gelernt haben, mit der Natur<br />

umzugehen. Erfolgt dies intuitiv-kreativ oder rational, wird man ein unterschiedliches<br />

Ergebnis erhalten.<br />

Die Beziehungen zur „Zeit“, zur Gegenwart<br />

Jede Gartenkunst ist immer auch ein Ausdruck ihrer Zeit. Neben der Formgebung spielen<br />

dabei die Materialien eine wichtige Rolle. Die Materialien unserer Zeit sind Beton, Wasser<br />

und Licht, evtl. ergänzt von Stahl und Glas. Wahrscheinlich lässt sich mit ihrer Hilfe der Geist<br />

unserer Zeit am leichtesten zum Ausdruck bringen. Ihre oft fehlende, nicht menschengemäße<br />

Sinnlichkeit müssen sie über die Form ausgleichen. Jedes Material muss dabei in seinen<br />

spezifischen Ausdrucksmöglichkeiten zum Sprechen gebracht werden. Manchmal kann man<br />

seine Aussagemöglichkeiten über ein symbolisches Aufladen noch verstärken.<br />

In der Regel verwenden wir in der Gartengestaltung überwiegend Natur-Materialien. Mit ihrer<br />

Hilfe kann man<br />

- Gedanken überbringen,<br />

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