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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- Vorpflanzungen sollen in ungleichen<br />

Abständen von der gleichen oder einer hel-<br />

leren Baumart gestellt werden.<br />

- Koniferen sind nicht zu verwenden (mit<br />

Ausnahme von Pinus).<br />

- Benachbart sollen nur Gehölze werden, die<br />

sich im Kronenaufbau ähneln.<br />

- Gehölze mit farbigen Rinden sind an die<br />

Ränder zu stellen.<br />

- Die Höhenkontur der Gehölze soll kräftig<br />

unregelmäßig sein.<br />

„Sckells Bepflanzungsprinzip bestand im<br />

wesentlichen darin, größere dominierende<br />

Gruppen ein und derselben heimischen oder<br />

fremdländischen Art aufzubauen und diese dann<br />

durch kleinere Tuffs oder Einzelexemplare<br />

physiognomisch entsprechender, gegebenenfalls<br />

auch kontrastierender Charaktergehölze zu<br />

akzentuieren, zum Beispiel ein plastisches Hell-<br />

Dunkel bzw. kolorische Skalen oder<br />

„Interpunktionen“ zu schaffen“. (Pniower, 1954).<br />

Der späte Landschaftsgarten (nach 1800) war ein Ergebnis der sprunghaften Zunahme der<br />

verfügbaren Pflanzenarten. Zunächst hatten die wertvollen Exoten nur in Hausnähe<br />

gestanden, doch dann haben sie die Herrschaft über den ganzen Garten übernommen, und er<br />

verlor zunehmend seinen künstlerischen Gehalt. Der Besitz exotischer Pflanzen war zu einem<br />

Statussymbol geworden. Für deren Sammeln benötigte das Bürgertum nicht den<br />

Kunstverstand des gebildeten Adels. Mit seinen Pflanzen wollte man Eindruck machen, und<br />

dazu waren besonders Exoten und Neuzüchtungen geeignet (in den unteren<br />

Bevölkerungsschichten erfolgte dies in den Vorgärten und auf ihren Gräbern, wo diese<br />

Haltung bis heute weitgehend noch jede künstlerische oder ökologische Weiterentwicklung<br />

verhindert).<br />

Zunächst wurde der Garten in verschiedene Bereiche unterteilt (z.B. einen architektonischen<br />

Bereich vor dem Haus und einen landschaftlichen danach, einen kunst- und einen<br />

naturbezogenen Bereich, einen kleinteiligen und einen großräumigen Bereich). Zwischen<br />

diesen beiden Hauptteilen gab es oft noch einen Zwischenbereich, den sogenannten „pleasureground“.<br />

Seine Grundkonzeption glich noch einem Park, ansonsten war dieser Bereich aber<br />

verstärkt mit Blumen (und Ziergehölzen) angereichert. Zum Landschaftsgarten kamen jetzt<br />

eine Reihe von Spezialgärten, in denen die einzelnen Pflanzengruppen jeweils gesondert zur<br />

Schau gestellt werden konnten: Z.B. Arboreten, Pineten, Rosengärten u.ä.. An die Stelle von<br />

Gartenkunstkriterien traten wissenschaftliche Überlegungen. Das Zurschaustellen der<br />

Pflanzen wurde zum entscheidenden Kriterium. Mit der Betonung des neuen<br />

Pflanzenindividualismus verbunden war eine neue große Begeisterung für die Botanik (um<br />

keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Mit dem hier beschriebenen Gartentyp, der im<br />

„Landschaftsgarten“ der Gründerzeit endete, hat unser heutiger Hausgarten historisch wenig<br />

oder gar nichts gemein. Dieser ist aus dem Biedermeiergarten hervorgegangen, dem Garten<br />

des Kleinbürgertums. Für den hier beschriebenen Garten benötigte man große Flächen,<br />

Bedienstete, d.h. einen großen Wohlstand. Für einen Landschaftsgarten war die<br />

Durchschnittsbevölkerung viel zu arm gewesen).<br />

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