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Vorfahren lebten, als sie noch einen engeren Kontakt zur Natur besaßen. Anders als der<br />

Kulturgarten, der vorrangig von den Orientierungswerten unserer Kultur, bzw. unseres<br />

sozialen Umfeldes bestimmt wird, orientiert sich der Naturgarten an den Naturvorgaben eines<br />

jeweiligen Umfeldes und führt diese dann zu einem idealen Höhepunkt. Gewachsen aus dem<br />

Gefühl ist er das Ergebnis einer Romantisierung der Natur, gewachsen aus der Ratio, ist er das<br />

Ergebnis sachlicher Überlegungen über die eigene Stellung in der Natur. Das Problem unserer<br />

heutigen Kulturgärten ist, dass sie uns keinen Eindruck mehr von der „echten“ Natur<br />

vermitteln, sie sind weitgehend zu einem dekorativen Statusumfeld verkommen. Wir gehen<br />

durch sie hindurch, nehmen aus ihnen ästhetische Bilder wahr und werden von ihnen kaum<br />

noch innerlich berührt. Unser Tun in ihnen ist auf ein Minimum beschränkt und unsere<br />

psychischen Ungleichgewichte, als Ergebnisse unseres fehlentwicklelten Feinstoffwechsels,<br />

versuchen wir bei professionellen Gesprächspartnern, Psychologen zu beheben. Dabei erfasst<br />

der Blick eines (künstlerisch orientierten) Menschen seine Naturumgebung genauso wie seine<br />

Kulturumgebung, erfasst sie gestaltend als Ort seines Daseins, als Ort seiner möglichen<br />

inneren Gesundung, als Ort, von dem er sich das Finden seines inneren Gleichgewichts<br />

wieder erhofft.<br />

Besonders schön können Naturgärten sein, wenn sie die Landschaft in ihre Bilder einbeziehen<br />

können, Blicke in Wiesenlandschaften, Trockenflächen, Küsten- oder Gebirgslandschaften.<br />

Wichtig ist dabei nur, dass man deren aussagestarke Großzügigkeit beibehält. Innerhalb einer<br />

Stadt ist dies nicht möglich, dann können nur die Ordnungsvorstelungen und Materialien<br />

naturnäher sein. Allein wichtig ist es auch hier, vorrangig in der Natur zu sein, sie als solche<br />

zu erleben, innerhalb einer Stadt in seiner Oase sein zu können, in der man seine Inspirationen<br />

aus der Natur bezog, bzw. bezieht. Die wichtigsten Elemente sind dann:<br />

- die Arbeit mit Höhendifferenzen (z.B. Bodenmodellierungen,<br />

Trockenmauern, Treppen),<br />

- die Art der Einfriedungen, Begrenzungen (z.B. Abpflanzungen),<br />

- die Gestaltung der Oberflächen (mit Steinmaterialien, Pflanzen der<br />

verschiedenen Art),<br />

- der Einsatz von Wasser (stehend, fließend, Feuchtzone),<br />

- eine naturnahe Pflanzung (d.h. wildnisorientierte),<br />

- kulturbezogene Gartenelemente (z.B. Möbel, Kunstwerke, u.ä.).<br />

Es gibt eine Vielzahl wunderschöner Wildpflanzen oder Pflanzen mit einem Wildcharakter<br />

für jeden Standort: z.B. für<br />

- blühende Wiesengärten im Frühsomme:<br />

Kuckucksblume, Wiesenstorchschnabel, Wiesenmargerite, gelber<br />

Klappertopf, Kleearten, u.a..<br />

- blühende Wiesengärten im Hochsommer:<br />

Skabiosen, Moschusmalven, Glockenblumenarten, gemeiner Dost,<br />

Ampferarten, Schafgarbe, Braunelle, Flockenblume, u.a..<br />

- Leitpflanzen an sonnigen Standorten können sein:<br />

Glockenblumen, Zichorien, Wilde Möhre, Weberkarden, Gemeiner<br />

Natternkopf, Mädesüß, Wiesenmargeriten, Wiesenstorchschnabel,<br />

Kuckucksblumen, Moschusmalven, Gemeiner Dost, u.a..<br />

- Leitpflanzen für halbschattige Standorte:<br />

Ziest, Johanniskraut, Goldnessel, Süßdolde, Narzissen,<br />

Salomonssiegel, Leinkraut, Teufelsabbiß (Succisa), u.a..<br />

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