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Mit Hilfe von Skulpturen ist es auch möglich, Symbole der Erotik in einen Garten zu bringen.<br />

Schon immer waren sie Teile menschlicher Paradiesvorstellungen (nicht im Christentum. Hier<br />

wurde die Liebesgöttin Venus zur keuschen Maria reduziert). So besaßen in der Antike die<br />

Fruchtbarkeitsgöttinnen in den Gärten eine große Bedeutung. Im Barock und besonders im<br />

Rokoko konnte man sich keinen Garten ohne sie vorstellen.<br />

Die ersten Skulpturen waren religiös motiviert (Ägypten, Assyrien). Erst die Griechen<br />

befreiten sie im 5. Jh. v. Chr. aus dieser Bindung und machten sie zu einer eigenständigen<br />

Kunstform (Ausdruck: lebensnah-idealisiert). Die Römer entwickelten diese dann weiter zu<br />

einem realistischen Darstellungsstil (Ausdruck: lebensecht, nicht idealisiert). Beide, die<br />

Griechen und die Römer, bemalten ihre Bildwerke mit intensiven Farben. Nach dem<br />

Untergang des römischen Reiches setzte eine Zeit der Stagnation ein. Erst im 12. Jh. kam es<br />

wieder zu einer Belebung der Steinmetzkunst (als einer Erweiterung der damaligen<br />

Architektur: Statuen, Dekorationen, Wasserspeier). Allmählich trennte sich dann die<br />

Bildhauerei von der Steinmetzkunst und wurde zu einer eigenständigen Kunstdisziplin. In der<br />

Renaissance kam es zu einer Belebung der antiken Ideale (Michelangelo). Im Barock<br />

entwickelte sich eine neue Dynamik, in der die idealisierten Ansätze der Renaissance durch<br />

naturalistische Darstellungen verdrängt wurden. Im 20. Jh. wurde dann der figürliche Bezug<br />

weitgehend aufgegeben. An seine Stelle traten besonders organische Formen (Henry Moore).<br />

Von den ersten Metallplastiken (Bronze) wissen wir aus der Antike (z.B. Phidias, Praxiteles,<br />

Polyklet, Lysippos). Ihre Werke sind weitgehend nur noch als Kopien bekannt. Eigenständige<br />

Leistungen der Römer kennen wir aus der Portraitkunst und dem Bereich der<br />

Monumentalstatuen (u.a. das Reiterstandbild auf dem Kapitol, das später zum Vorbild für alle<br />

jüngeren Reiterstandbilder wurde). Aus der Zeit der Karolinger haben wir nur Grabmäler und<br />

Herrschaftsinsignien. In der Renaissance orientierte man sich dann wieder an antiken<br />

Vorbildern (Donatello, Ghiberti), und im Barock schuf man Figuren mit einer großen<br />

Sinnlichkeit (Bernini war ihr eigentlicher Schöpfer). Auch Reiterbilder wurden sehr beliebt.<br />

Erst Rodin ging dann wieder neue Wege, indem er sich von der bisherigen Glätte des<br />

akademischen Stils absetzte und einen neuen subjektiv-expressiven schuf, der mit unruhig<br />

bewegten Licht-Schattenwirkungen spielte. Im 20. Jh. wurde die Bronzekunst besonders<br />

vielfältig: z.B.<br />

- Arp schuf bimorphe Formen (Er ging noch weiter als Brancusi),<br />

- Boccioni brachte Dynamik in fließende Formen,<br />

- Brancusi abstrahierte natürliche Formen zu Grundformen,<br />

- Calder schuf Mobiles,<br />

- Giacometti schuf<br />

+ zunächst surrealistische Arbeiten,<br />

+ später spindeldürre Figuren.<br />

- Marini variierte das Reiterstandbild bis zu seiner völligen Abstraktion,<br />

- Paolozzi schuf Maschinenfetische,<br />

- Pi<strong>ca</strong>sso schuf<br />

+ in der 30er Jahren biomorphe Plastiken,<br />

+ in den 50er Jahren Assemblagen,<br />

- Smith schuf Metallplastiken aus Fundstücken.<br />

Die zweite Hälfte des 20. Jhs. wurde zu einer Zeit der Objekte. Die Raumkörper wurden von<br />

allem ornamentalen und zufälligen Beiwerk befreit. Es kam zurzeit der Minimal Art (als<br />

Gegenreaktion auf den abstrakten Expressionismus und die Pop Art). Die künstlerischen<br />

Arbeiten wurden dabei von ihrem handwerklichen Teil losgelöst und allein auf gedankliche<br />

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