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tierten Kriterien „fremd“ und „heimisch“.<br />

2. Naturraumorientiert (Le Roy):<br />

(auch hier wird Wert auf eine Artenvielfalt und ökologische<br />

Funktionalität gelegt. Die Idee ist hier aber verbunden mit einer heftigen<br />

Zivilisationskritik).<br />

Le Roys Gedanken sind in die Stadtökologie eingeflossen und haben so<br />

die zeitgemäßen Voraussetzungen für die Gestaltung städtischer<br />

Naturräume geschaffen. Sie zielen auf deren Besonderheiten in einem<br />

urban-industriellen Rahmen, ihre Anreicherung und ihren Schutz. Sie<br />

verbinden soziale Interessen und die natürliche Dynamik der Natur. In<br />

einer Strömung der holländischen Gartengestaltung spielen die<br />

Überlegungen Le Roys eine große Rolle.<br />

In die eigentliche Gartengestaltung wirkten die Gedanken der Naturgartenbewegung nur<br />

abgemildert hinein. In den 60er Jahren setzte das Gefühl eines Rückganges der Natur ein.<br />

Entwickelt hat sich daraus heute eine Verbindung von Ökologie und Design, der sogenannte<br />

„holländische Stil“, „holländische Naturgarten“, „Pflanzschule der Koloristen“.<br />

Kennzeichnend für ihn/ sie sind:<br />

- das Mosaikprinzip (die Verbindung alter Kulturpflanzen mit Wildpflanzen<br />

und Einjährigen),<br />

- eine stärkere Beachtung von Formen (z.B. Blüten- und Blattformen,<br />

Texturen),<br />

- die Ökologie in der Form von Zwanglosigkeit und Spontanität,<br />

- Staudenrabatten in zarten Farbklängen,<br />

- ein ansprechendes Winterbild.<br />

Seine Hauptvertreter sind Ton ter Linden, Henk Gerritsen, Piet Oudolf und im kommunalen<br />

Bereich der „Amstelveen Helmspark südlich von Amsterdam (einer der 16 Beispielgärten aus<br />

der Sicht der Karl-Foerster-Stiftung).<br />

Ton ter Linden (Maler und Gärtner): Pflanzen stehen einzeln, wie zufällig gestreut, nicht<br />

gruppenweise. Das Ergebnis ist ein „wiesenhaftes“ Bild.<br />

(ein Schaubeet befindet sich im Garten der Fachhochschule Osnabrück).<br />

Henk Gerritsen (1948 – 2008, Vorbild: Mien Ruys, Schöpfer von „Priona“ (35 km nord-<br />

östlich von Zwolle): Er geht noch stärker von den natürlichen Pflanzen-<br />

gesellschaften aus als Oudolf. Betont eine üppige Vegetation gegenüber<br />

einem strengen, linearen Grundkonzept. Berühmt für seine naturhaft<br />

gepflanzten Rabatten („Schuf eine geträumte Natur“). Seinen Garten<br />

kennzeichnen:<br />

- standortgerechte Pflanzenauswahl,<br />

- verschiedene Pflanzenarten in jedem Gartenraum,<br />

- ein „Prinzip des Unlogischen“ (in jedem Gartenraum wird<br />

„Unpassendes“ zur übrigen Pflanzung gesetzt),<br />

- Kontraste zwischen natürlichen und künstlichen Elementen (z.B.<br />

Wildpflanzen zu geschnittenen Hecken oder Beetstauden),<br />

- nach einer Anfangspflanzung eine große Dynamik in den<br />

Pflanzbeeten.<br />

- Es wird nur bei einer unbedingten Notwendigkeit eingegriffen.<br />

- Farben, Strukturen, Rhythmen interessieren kaum.<br />

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