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das Sortiment durch Selektion und Züchtung ständig verbessert. Der Nachteil dieser<br />

damaligen Rabatten war, dass sie auf eine ständige Pflege angewiesen waren. Eine erste<br />

Reaktion darauf war eine Rückkehr zur „gemischten Pflanzung“, eine Durchsetzung der<br />

Stauden mit Sträuchern, Blumenzwiebeln und Einjahrsblumen. Man erreichte dadurch:<br />

- eine längere Blütezeit,<br />

- ein besseres Eingehen auf die Pflanzenbedürfnisse,<br />

- weniger Arbeit.<br />

Heute dient die natürliche Flora für die verschiedenen Lebensbereiche als Anregung. Ein<br />

Eingehen auf sie erleichtert erheblich die spätere Pflege. Darüber hinaus gehören zur Anlage<br />

einer Staudenrabatte<br />

- gute Pflanzenkenntnisse,<br />

- das Wissen über das Konkurrenzverhalten der Pflanzen untereinander,<br />

- das Wissen um die Art ihrer Verbreitung und<br />

- ihrer Lebensdauer.<br />

Geschichte<br />

Als ästhetisches Element ist die Staude ein Kind der Neuzeit, genauer gesagt, des<br />

Reformgartens. Nicht dass es sie nicht schon vorher in den Gärten gegeben hätte, doch diente<br />

sie bis zum 19. Jh. hauptsächlich nur als Gewürz-, Heil- oder Symbolpflanze. Erst ab Mitte<br />

des 18. Jhs. mit der Einführung vieler neuer Stauden, begann auch die Zuchtarbeit mit ihnen,<br />

und es wurden schnell große Sortimente geschaffen. So wurden im Staudenkatalog von<br />

Conrad Loddiges (London) bereits 1823 u.a. angeboten<br />

- 60 verschiedene Campanula, - 33 verschiedene Veilchen,<br />

- 52 Eisenhutarten, - 25 Nelkenarten,<br />

- 47 Alliumarten, - 19 verschiedene Enziane,<br />

- 44 verschiedene Astern, - 22 Anemonenarten,<br />

- 37 verschiedene Wiesenrauten.<br />

Ihr Siegeszug begann aber erst mit dem Reformgarten. In ganz Europa hatte sich mit dem<br />

Impressionismus die ästhetische Sicht geändert, und in England, wo die Gartengestaltung<br />

gesellschaftlich einen besonders hohen Stellenwert besaß, wurde diese Sicht<br />

schwerpunktmäßig zunächst auf die Gartenkunst bezogen.<br />

Nachdem Repton wieder formale Gartenteile in den Landschaftsgarten eingeführt hatte,<br />

Loudon die Schönheit der Einzelpflanze herausgestellt hatte, waren es besonders die<br />

Gartenzeitschriften, die in England ein neues Klima für eine neue Gartenkultur schufen.<br />

Zunächst waren der „Gardener’s Chronicle“ unter Shirley Hibberd (1825 – 1890), der sich für<br />

eine verstärkte Verwendung von Stauden einsetzte und an die Stelle der knalligen<br />

Primärfarben der bisherigen Sommerblumenbeete für neutralere Farben plädierte und dann<br />

radikaler „The Garden“ (ab 1871) unter William Robinson. Letzterer setzte sich besonders für<br />

die Verwendung winterharter Pflanzen und damit Stauden ein und zeigte, dass auch mit<br />

diesen malerische Gartenbilder geschaffen werden können. Er stand der Arts-and-Crafts-<br />

Bewegung nahe und sollte auf die englische Gartengestaltung der Neuzeit, d.h. die des<br />

Reformgartens, den größten Einfluss haben. In Deutschland war es Willy Lange, der den<br />

Naturschutzgedanken der Heimatschutzbewegung mit den pflanzenbezogenen ästhetischen<br />

Stimmungsbildern des F. Th. Bratraneck (u.a. Herausgeber der naturwissenschaftlichen<br />

Schriften Goethes) verband und so zu seinen standortgerechten Gärten kam. Seine Gedanken<br />

griff Karl Foerster auf und machte sie über seine Schriften und Züchtungsarbeiten in<br />

Deutschland sehr populär. Ein Ergebnis dieser Ausgangssituation ist, dass wir in der<br />

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