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„Herforder Becken“: Mittelwert der Spätapfelreife 11.10. (23.9. – 30.10.).<br />

Winter (überwiegend November – Februar):<br />

Alle Gehölze haben ihr Laub abgeworfen (Ausnahme: Immergrüne und<br />

frühjahrabwerfende Gehölze).<br />

Ein solcher Kalender für die eigene Region ist eine ideale Hilfe bei den Beobachtungen des<br />

persönlichen Gartenjahres.<br />

Das Wasser stand im Islam im Zentrum seiner Gartenanlagen. Mit ihm beginnt alles Leben.<br />

Besonders das sanfte Geräusch eines bewegten Wassers übt auf den Menschen eine starke<br />

phylogenetische Anziehungskraft aus (siehe dazu das Kapitel 10 / 7, Seite 424).<br />

Auch beim Element Erde ist uns das Gefühl für seine energetische Ausstrahlung heute<br />

weitgehend verloren gegangen. Früher errichtete man an bestimmten, mythenbezogenen<br />

Orten seine Kultstätten, Tempel und Theater. Wer in Griechenland an ihren Standorten steht,<br />

ist besonders von deren Wahl tief beeindruckt. Über die tatsächlichen Ursachen dieser<br />

Ausstrahlung wissen wir noch wenig. In einer Theorie werden geologische Verwerfungen in<br />

der Erdkruste dafür verantwortlich gemacht. Vielleicht sind es aber auch nur ästhetische<br />

Reizsysteme, die uns besonders ansprechen. Mit der Modellierung von Erdoberflächen im<br />

Gartenbereich hat man schon seit den Anfängen der Gartenkunst gearbeitet (siehe dazu das<br />

Kapitel 10 / 3, Seite).<br />

Zwischen Pflanze und Boden bestehen immer Beziehungen. Sie ist immer eine Kraftquelle für<br />

Mensch und Tier gewesen.<br />

Auf das Element „Luft“ wird dagegen in unseren Gärten wenig eingegangen. Wir wissen<br />

aber, dass Geräusche auf uns einen starken psychischen Einfluss haben. Am bekanntesten ist<br />

dies bei der Musik. Im Garten ist es das Plätschern des Wassers oder das Nutzen von Wind-<br />

oder Regengeräuschen. Früher hat man Naturgeräusche gestalterisch viel stärker verwandt,<br />

z.B. als Windharfen (Äolsharfen).<br />

Alle diese Elemente dienen dazu, mit einfachen Mitteln das Wesentliche der Natur<br />

herauszustellen. Es geht nicht darum, sie nachzuahmen, sondern sie im Sinne der persönlichen<br />

Bedürfnisse zu nutzen, zu interpretieren.<br />

2. Die Geschichte des neuen Gartens<br />

Wir teilen die Geschichte der Gartenkunst der Neuzeit (seit der Renaissance) in drei große<br />

Stilrichtungen ein: Den<br />

architektonischen Garten: Der Mensch sah sich der Natur übergeordnet an und formte diese<br />

rational nach seinen Vorstellungen vom Aufbau des Kosmos.<br />

Landschaftsgarten: Der Mensch sah sich als Teil der Schöpfung, der Natur.<br />

Reformgarten: Der Mensch beginnt die Natur (vor sich) zu schützen. Der Garten<br />

wird zu einem Zufluchtsort vor den negativen Auswirkungen der<br />

Zivilisation. Unserer Meinung nach befinden wir uns noch heute<br />

in dieser Stilrichtung.<br />

(der Holländer Lodewijk Baljon unterscheidet ähnlich zwischen Klassizismus, Landschaftsstil<br />

und Modernismus und definiert die Stilrichtungen dann als „formal“, „funktional“ und<br />

„materiell“).<br />

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