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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Gärten mit nur heimischen Arten fehlt oft ein stärkerer visueller Reiz.<br />

Oudolf lehnt eine Bodenveränderung für den Anbau von Pflanzen normalerweise ab.<br />

Allerdings beschränkt er sich bei seinen Pflanzungen nicht allein auf die Pflanzen aus<br />

bestimmten Lebensbereichen, da ihm eine allein ökologische Perspektive zu einschränkend ist<br />

und auf vielen Standorten auch Pflanzen aus anderen Lebensbereichen gut gedeihen. Bei<br />

seinen Überlegungen ist für ihn eine ökologische Eignung nur ein wichtiges Kriterium, nicht<br />

aber ein allein ausschlaggebendes. So verwendet er auch Pflanzen aus anderen<br />

geographischen Gegenden.<br />

Für Oudolf sind zentrale Fragen:<br />

- „Welche Pflanzen sollen unmittelbar nebeneinander stehen?“<br />

- „Wie viele Exemplare wird man jeweils benötigen?“<br />

- „Wie werden sie in der gesamten Pflanzung verteilt?“<br />

- „Was soll mit den Lücken geschehen, den Stellen über die man nicht<br />

nachgedacht hat?“.<br />

Jede Pflanzung ist zunächst immer persönlich motiviert. Die Auswahl der Pflanzen wird dabei<br />

oft vom Unterbewusstsein her mitbestimmt. Nachdem man sich auf eine bestimmte<br />

Gartenstimmung eingelassen hat, werden dafür intuitiv die passenden Pflanzen gewählt. Die<br />

Bepflanzung des Gartens wird dann zu einem persönlichen Experiment seines Besitzers. Sie<br />

beinhaltet bei ihrer Entstehung die Möglichkeiten späterer Korrekturen (ein gepflanzter<br />

Garten ist nie ein Endergebnis, sondern nur ein an einem Anfang auf seinen Weg geschickter<br />

Prozeß). Ein Rundgang durch ihn lässt immer Besserstellungen erkennen (evtl. sollte man<br />

dabei direkt Bereiche für neue Gartenbilder suchen, z.B. für eine Gräsergruppe).<br />

Wir erwarten heute von einem Garten, dass er<br />

- natürlich aussieht (= wichtigstes Kriterium),<br />

- leicht zu pflegen ist (besonders für Berufstätige und ältere Menschen<br />

bedeutsam;<br />

für die ersteren aus Zeitmangel und aus dem Wunsch heraus, nicht<br />

der Sklave seines Gartens zu sein;<br />

für die letzteren, weil ihre Kraft immer mehr nachlässt).<br />

- ästhetisch unsere Vorstellungen erfüllt (traditionell bezieht sich dies<br />

hauptsächlich auf die Farbe und den Duft, heute zunehmend auf<br />

Strukturkompositionen bei denen die Farben nur noch einen<br />

Verstärkereffekt haben).<br />

Er ist für uns interessant, wenn er eine Komposition aus vielen unterschiedlichen Strukturen,<br />

Formen, Höhen und Farben darstellt und dabei zugleich eine gewisse Selbstverständlichkeit in<br />

seiner Einfachheit und Ausgeglichenheit ausstrahlt. Viele unserer Gärten sind pflanzlich<br />

einfach zu überladen. Sie stellen keine gestaltete Lebenswelt eines Menschen dar, sondern als<br />

Sammlergärten nur ein Sammelsurium vieler Einzelpflanzen, in denen keine von ihnen so<br />

recht zur Geltung kommt.<br />

Zu beachten ist, dass es auch in unseren relativ kleinen Gärten in der Regel mehrere<br />

Kleinklimaregionen und damit Lebensräume gibt, allein schon durch den Schatten des Hauses<br />

oder den größerer Gehölze.<br />

- Ostmauern bereiten dabei die größten Schwierigkeiten, neben dem<br />

Regenschatten findet man hier einen krassen Wechsel zwischen der<br />

Morgensonne und dem Frost. Vor<br />

- Südmauern ist es meistens heiß und trocken. Es gibt dafür aber ein relativ<br />

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