25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gottgefälliges Leben auf der Erde nach dem Tod. Um 600 v. Chr. übernahmen dann jüdische<br />

Gelehrte seine Gedanken und machten daraus den verlorenen „Garten Eden“:<br />

139<br />

Dieser wird im 1. <strong>Buch</strong> Moses beschrieben (bis zur Vertreibung der Menschen).<br />

Er entspricht dort der sumerischen Steppe vor der Eiszeit, die fruchtbar gewesen<br />

sein soll, und in der Zeit danach unfruchtbar geworden war. Über die genaue<br />

Lage des „Garten Edens“ gibt es viele Spekulationen. Geographisch bezieht man<br />

sich u.a. auf die vier Paradiesflüsse Euphrat, Tigris, Aras (= Gihon, vermutet<br />

werden der Nil, aber auch der Indus) und der Pischon (ihm werden verschiedene<br />

Lagen zugesprochen. Es soll dort Gold und Edelsteine geben). Man vermutet,<br />

dass mit der Vertreibung der Klimawechsel am Ende der Eiszeit gemeint war und<br />

damit der Zwang für die Nahrungsbeschaffung einen bewussten Ackerbau zu<br />

betreiben. Es handelt sich dabei um eine Beschreibung des Wechsels vom<br />

paradiesischen Zustand eines Jägers und Sammlers zu dem eines Hirten und<br />

Ackerbauers, von dem frei streifenden Nomaden zum schwer für seinen Unterhalt<br />

arbeitenden Menschen.<br />

Für die jüdischen Gläubigen war der Garten Eden der Versammlungsort der<br />

Gerechten nach dem Tode. Sie kennen keine vererbten Sünden (dem Ideal nach.<br />

Diese werden jährlich bereut (am Jom Kippur)) und kein personifiziertes Böses<br />

(z.B. einen Teufel).<br />

Im Christentum wird über die Schuld, die zur Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies<br />

geführt hat, die Erbsünde begründet, die damit auf alle Menschen übergegangen ist. Je nach<br />

den Traditionen der verschiedenen Glaubensgemeinschaften gibt es verschiedene<br />

Vorstellungen. Nach dem jüngsten Gericht soll im Paradies eine vollkommene Gesellschaft,<br />

das Reich Gottes entstehen.<br />

Im Islam gilt die Vertreibung aus dem Paradies als ein „Neubeginn“, der gekennzeichnet ist<br />

von der Suche Adams und Evas nach einander und ihre große Liebe zu einander. Das Paradies<br />

selber ist eine Welt voller Freuden, mit Früchten, kühlen Bächen, Paradiesjungfrauen und<br />

weichen Liegemöglichkeiten. Im Koran erreichten die Paradiesbeschreibungen ihren ersten<br />

Höhepunkt. An mehr als 100 Stellen wird es besungen. Mohammed hatte es nach seinem Ritt<br />

in die sieben Himmel gesehen und beschrieben. Später wurde es in den Überlieferungen über<br />

das Leben des Propheten (Hadithen) noch weiter ausgeschmückt.<br />

Für Homer waren es die „Elysischen Felder“ (griech. Elysion, lat. Elysium), für Hesiod die<br />

„Inseln der Seligen“:<br />

Sie lagen nach griechischen Vorstellungen im äußersten Westen des Erdkreises<br />

und waren vom Okeanos (Atlantik) umflossen. Hierher wurden von den Göttern<br />

die Helden gebracht, denen sie Unsterblichkeit verliehen. Es herrschte dort<br />

ewiger Frühling und der Trank aus der Quelle Lethe ließ alle irdischen Leiden<br />

vergessen.<br />

In der Gartenkunst gibt es in Wörlitz ein Elysium, das man im „Neumarks<br />

Garten“ erreicht, wenn man zuvor das düstere Labyrinth (Irrgänge)<br />

durchschritten hat. Allgemein bekannt ist das Elysium aus dem Schillertext im<br />

Abschlusslied der 9. Symphonie von Beethoven, wo die „Freude“ als schöner<br />

Götterfunken aus Elysium dargestellt wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!