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- Schwimmbecken: Schon seit der Antike bekannt; aber erst im 20.<br />

Jh. zum verbreiteten Gartenelement geworden.<br />

Heute in den verschiedensten Formen möglich<br />

(formal, naturbezogen, evtl. überbaut).<br />

Der architektonische Wassergarten (der klassische französische Garten):<br />

Im italienischen Garten strahlte das Wasser eine andere Atmosphäre aus<br />

als im französischen. Man vertraute in Italien auf seine Fähigkeiten im<br />

Umgang mit der Natur und versuchte dabei, in einem gewissen Einklang<br />

mit ihr zu bleiben. Der französische Garten ist dagegen gekennzeichnet<br />

vom Versuch, sich die Natur untertan zu machen. Dafür verwendete man<br />

besonders Anlagen mit riesigen Dimensionen und Fernsichten.<br />

Die Voraussetzungen für den französischen Garten schufen italienische<br />

Wasserbauingenieure (Brüder Francini und deren Söhne; am Ende des 16.<br />

Jhs.. Maria de Medici war Königin und hatte sie nach Frankreich geholt).<br />

Sie schufen u.a. die Anlagen von Saint-Germain-en-Laye, den Jardin de<br />

Luxembourg und den Garten in Rueil des Kardinals Richelieu. Sie regten<br />

Le Nôtre an und organisierten die Wasserversorgung und Wasserspiele<br />

von Versailles.<br />

Die Lichtgestalt in der französischen Gartenkunst war Le Nôtre. Bereits<br />

mit seinem Erstlingswerk Vaux-le-Vicomte setzte er die entscheidenden<br />

Maßstäbe. Der Garten vereint hier das Schloss mit der Landschaft. Im<br />

„miroir d’eau“ spiegelt sich die Schlossfassade, die Querachsen werden<br />

von Kanälen bestimmt, und der Garten endet vor dem abschließenden<br />

Hügel mit seiner Herkules-Statue in einer riesigen Grottenanlage. Die<br />

Bassins mit ihren Mittelfontänen betonen in der Ausdehnung die Senk-<br />

rechte.<br />

Als sein wichtigstes Werk gilt der Park von Versailles. Er war bereits vor<br />

dem Baubeginn des heutigen Schlosses weitgehend fertiggestellt gewesen.<br />

Der Park steht und fällt mit seinen Wasseranlagen. Das Wasser verbindet<br />

das Schloss mit dem Park und beherrscht die Ikonographie des Gartens, sei<br />

es über dessen Grotten oder die Brunnen-Allegorien, die Fortführung der<br />

Hauptachse durch den großen Kanal oder die vielen Kleinanlagen in den<br />

verschiedenen Bosketts (insgesamt soll es früher 1400 Fontänen gegeben<br />

haben).<br />

Als seine größte Leistung sah Le Nôtre selber den Park von Chantilly.<br />

Durch die Lage des Schlosses war eine axiale Anlage nicht möglich<br />

gewesen. Der „Grand Canal“ verlief hier deshalb parallel zur Schlossfront.<br />

In Vaux-le-Vicomte und in Versailles ordnete sich das Wasser noch den<br />

Quartieren und Kompartimenten (durch Achsen von einander getrennte<br />

Abteilungen eines Gartens) unter, hier wurde es zum beherrschenden<br />

Element, alle anderen Gartenelemente wurden nur noch dessen Rahmen.<br />

Das französische Vorbild:<br />

Der Glanz von Versailles strahlte auf ganz Europa aus. Allerdings wird<br />

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