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+ 1945 Ermordung nach Aufenthalt in einer Krankenhausbaracke<br />

(unklar ob vergast (Aussage von Carl Hans von Hardenberg,<br />

Gefährte in der Krankenhausbaracke) oder erschossen (Aussage<br />

des Lagerarztes)),<br />

+ 1945 wurde der Späthsche Gartenbaubetrieb (unter Nutzung der<br />

Gestapovorwürfe) von der Treuhandstelle der DDR<br />

entschädigungslos enteignet (bis dahin, seit 1943 von der alten<br />

Betriebsleitung weitergeführt, danach von der Deutschen<br />

Treuhand).<br />

Fast alle Forderungen der Lebensreformbewegung ließen sich in einem Garten vereinigen. Er<br />

war sozusagen das Sammelzentrum für diese gewesen. Er war der Lebensbereich, in dem der<br />

Wunsch nach Luft, Sonne und Bewegung realisiert werden konnte. In ihm erfreute man sich<br />

an der Natur und befriedigte viele seiner sonst verdrängten Bedürfnisse. Die Gärten waren<br />

gekennzeichnet von<br />

- einer klaren, zweckmäßigen Raumgliederung und<br />

- lockeren, die Strenge auflösenden Pflanzenbildern.<br />

Gefordert hatten sie zunächst Architekten, und so war ihre Linienführung zunächst auch<br />

architektonisch gewesen. Der Garten war für sie nur eine Erweiterung des Hauses gewesen,<br />

der für die Familie Spiel- und Erholungsmöglichkeiten hatte bieten sollen. Zu Valentins<br />

Hauptleistungen gehörte die Auflösung der starren Gartenaxialität. Sein architektonischer<br />

Garten war noch bestimmt von<br />

- einer klaren, räumlichen Begrenzung,<br />

- architektonischen Gliederungselementen (z.B. Mauer, Treppen, Pergolen),<br />

- üppigen Staudenbeeten.<br />

Bereits 1925 hatte er geschrieben:<br />

„Nur wenn wir die Kultur und Kunst unserer Zeit verstehen, werden wir die<br />

Forderungen, die diese Zeit an die Gestaltung unserer Gärten stellt, begreifen und<br />

erfüllen lernen. Solange wir aber diesen Kontakt nicht gewinnen, werden wir nur<br />

Nachahmer (und sehr oft verspätet) der zeitgemäßen, raumkünstlerischen Ideen der<br />

Architekten sein“.<br />

Neben dem hauptsächlich architektonisch ausgerichteten Garten gewannen die Gedanken<br />

Willy Langes (1864 – 1941, siehe Band I, S. 142) zunehmend an Einfluss. Seit 1907<br />

(„Gartengestaltung der Neuzeit“) hatte er sich für einen naturnahen Garten eingesetzt und<br />

damit großen Einfluss gewonnen, zum einen auf Foerster und den um ihn sich bildendenden<br />

Bornimer Kreis und zum anderen auf die dem Nationalsozialismus nahe stehenden<br />

Gartengestalter, indem sich diese für natürliche Gartenbilder, natürliche Vegetationsbilder in<br />

traditionsorientierten Landschaften einsetzten. Das Bodenständige, Massige wurde zu ihrem<br />

Maßstab.<br />

Eine gärtnerische Avantgarde hatte es nach dem 1. Weltkrieg kaum gegeben. Die Gärten der<br />

Bauhaus-Architekten waren weiterhin geometrisch ausgerichtet gewesen. Harry Maasz und<br />

Hermann Aldinger hatten Rohglaswände als Sicht- und Windschutzmöglichkeiten für ihre<br />

Gärten als neue Materialien entdeckt. Ihre Anlagen wirkten dadurch damals sehr modern. Sie<br />

fanden später keine Nachfolger. Maasz hat aber den jungen Cramer beeinflusst. Pohlenz hatte<br />

versucht seine Gärten entsprechend den damaligen modernen Kunstströmungen als<br />

begehbare, dreidimensionale, abstrakte Anlagen zu gestalten, doch wusste man bereits nach<br />

1930 kaum noch etwas von ihm.<br />

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