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Sappho (8. Jh. v.Chr.) nannte als erste die Rose „Königin der Blumen“.<br />

Solon (640 – 560 v.Chr.) verbot den unehrbaren Mädchen das Tragen eines Rosenkranzes.<br />

Um 500 v.Chr. war die Rosenkultur in Griechenland bereits weit verbreitet.<br />

Nach Herodot nahm der König Midas von Phrygien (6. Jh. v. Chr.) seine Rosen mit, als er<br />

nach Makedonien ins Exil ging.<br />

Von Epikur (341 – 271 v.Chr.) weiß man, dass er sich einen großen Rosengarten angelegt hat,<br />

um immer frische Rosen zur Verfügung zu haben.<br />

Gesichert ist, dass die Rosen bereits zu den wichtigsten Gartenpflanzen der Griechen<br />

gehörten.<br />

Im alten Rom erreichte dann der Rosenanbau einen Höhepunkt. Griechische Siedler hatten sie<br />

in ihre „Kolonien“ mitgebracht. Zunächst war es verboten gewesen, in Kriegszeiten<br />

Rosenkränze zu tragen, aber bereits unter Augustus (63 v. Chr. – 14 n.Chr.) war aus dem<br />

ehemaligen Luxus ein alltägliches Bedürfnis geworden. Jeder Wohlhabende legte sich für<br />

seinen Rosenbedarf einen Rosengarten zu und reiste zur Rosenblütezeit nach Paestum. Zur<br />

Zeit Neros wurden nach heutigem Wert Millionen für Rosen ausgegeben. Er liebte es (wie<br />

auch spätere Kaiser) bei seinen Gastmählern so viele Rosen von der Decke auf seine Gäste<br />

herabfallen zu lassen, dass einige von ihnen darunter sogar unter dieser Menge erstickten.<br />

Von Plinius d.Ä. (? – 79 n.Chr.) haben wir die vielleicht beste Rosenbeschreibung der<br />

damaligen Zeit. Danach gab es in den damaligen Gärten (übersetzt in heutige Erkenntnisse):<br />

- R. galli<strong>ca</strong> in Sorten,<br />

- R. alba (evtl. In Sorten),<br />

- R. x damascena („hundertblättrige Rose“, wahrscheinlich<br />

gleichzeitig mit der „Rose von Paestum“),<br />

- R. moschota ? („Rose von Cyrene“, evtl. in Sorten),<br />

- R. sempervirens ?,<br />

- R. pimpinellifolia var. myria<strong>ca</strong>ntha,<br />

- R. <strong>ca</strong>nina.<br />

Die Rosengärten nannte man “rosaria”, die Erwerbskulturen “roseta”. Um Paestum war das<br />

Hauptanbaugebiet. Für den Winterbedarf kannte man bereits eine Art „Treibhäuser“. Die<br />

Rosengärten selber waren von Hecken umgeben.<br />

In der Antike standen die Rosen lange Zeit im Mittelpunkt des religiösen Lebens und der<br />

alltäglichen Lebensgewohnheiten (besonders in der römischen Kaiserzeit). Nie danach haben<br />

sie wieder eine so bedeutende Rolle gespielt. Bei den Festen bekränzte man sich und<br />

schmückte sein Haus mit Rosen. Man nahm seine Mahlzeiten auf Rosenkissen ein und<br />

verwendete Rosenblüten im großen Umfang in der römischen Küche. Bis in unsere Zeit haben<br />

Sitten aus der damaligen Zeit noch Einfluss auf unser heutiges Leben:<br />

- Jünglinge schenkten ihrer Geliebten im Frühjahr die ersten Rosen und nannten<br />

dann diese „meine Rose“ („mea ros).<br />

- Römische Heerführer durften sich an ihrem Schild eine Rose befestigen. Dies<br />

ist wahrscheinlich der Hauptgrund, weshalb sich in vielen alten Familienwap-<br />

pen eine Rose befindet.<br />

- Verbreitet war die Rose als Symbol der Verschwiegenheit: „sub rosa“ (= unter<br />

der Rose“). Dafür wurde eine Rose an der Decke befestigt und alle Gespräche<br />

darunter galten als vertraulich. Der historische Hintergrund dieser Sitte ist<br />

eine Besprechung eines Überraschungsangriffs griechischer Heerführer 479<br />

v.Chr. in einer Rosenlaube gegen Xerxis.<br />

- Das Pfingstfest: In der Antike war die Rose auch eine Blume der Toten. Am<br />

11. Mai feierten die Römer ihr Totenfest „dies rosarius“. Daraus wurde später<br />

bei den Italienern ihr „Domeni<strong>ca</strong> de rosa“ (= das „Pfingstfest“).<br />

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