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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- Orange = Gibt dem weiblichen Gelb einen sinnlichen<br />

Gehalt und bedarf des Blaus,<br />

- Blau + Gelb = Grün = weckt das Rot zum Leben.<br />

Andererseits versuchten sie Gemeinsamkeiten mit der Musik herzustellen. So versuchte Marc<br />

hier die Schwingungszahl der Töne mit Farbakkorden zu vergleichen und über „Klangfarbenmelodien“<br />

zu persönlichen Harmonieformen zu gelangen.<br />

„Man kann die Farben in Stufen gebracht denken, welche den musikalischen<br />

analog sind und hat dabei ungefähr das Intervall einer Oktave zur Verfügung“<br />

(Marc).<br />

Besonders das Erleben eines Schönberg-Konzerts (1911) brachte ihn auf den Gedanken,<br />

Komplementärfarben nicht wie in einem Prisma nebeneinander zu legen, sondern sie so weit<br />

wie man will auseinanderzulegen.<br />

Im Impressionismus wurde ein Naturbild spiegelbildlich wiedergegeben. Im Expressionismus<br />

löste sich die Farbe vom Bildgegenstand, in Frankreich direkt, in Deutschland wurde sie<br />

symbolisch befrachtet und konnte sich so von ihrer Gegenstandsbindung lösen. Damit<br />

eröffnete sich der Gartengestaltung eine unglaubliche Vielfalt künstlerischer<br />

Farbmöglichkeiten, die sie aber nur selten ästhetisch bewusst genutzt hat. Im Hausgarten<br />

wurde dieser Ansatz immer wieder vom Wunsch des Pflanzensammelns duchkreuzt. Marc<br />

hatte versucht, intuitiv die inneren Gesetze der Natur farblich zu erfassen, Wesentliches mit<br />

Hilfe der Farbe zu versinnbildlichen, seine Farbaussagen von einem Inhalt tragen zu lassen.<br />

Dies ist eine Grundforderung, die auch für die Gartengestaltung gelten könnte, wenn sie als<br />

Kunstdisziplin anerkannt werden möchte.<br />

Die von uns wahrgenommenen Farben sind zurückgeworfene Teile des Lichtspektrums. Sie<br />

werden deshalb stark von den Oberflächen (Texturen) der sie abstrahlenden Gegenstände<br />

bestimmt, d.h. absorbiert oder reflektiert. Einen großen Einfluß darauf haben die<br />

Farbmoleküle (Pigmente) und die Stoffwechselvorgänge in den Pflanzen, d.h., die<br />

chemischen Abläufe in ihnen. Bei den Farbmolekülen unterscheiden wir:<br />

- Karotinoide (gelbrot, nicht wasserlöslich):<br />

Hierher gehören u.a.: Xanthophyll (gelb), Karotin (rot).<br />

- Anthozyane (die Farbe ist hier abhängig vom Säuregehalt des Zellsaftes;<br />

wasserlöslich):<br />

Hierher gehören u.a.: Pelargoniden (rot), Zyaniden (rot),<br />

Delphiniden (blau).<br />

Durch das Zusammenspiel von Säuren, Zucker und Gerbstoffen entstehen die Zwischentöne.<br />

Ein verstärkter Säuregehalt intensiviert die Rotfärbung, ein verstärkter basischer Gehalt die<br />

Blaufärbung.<br />

Neben der Lichtreflektion bestimmt die Lichtqualität unser Farberlebnis, d.h. die Intensität<br />

und deren „Wärmegrad“. Die Lichtintensität ist abhängig vom<br />

- Sonnenstand: Je intensiver das Licht ist, um so „gesättigter“ müssen die<br />

Farben sein, um zu wirken. So erscheinen z.B. Pastell-<br />

farben in unseren Breitengraden im Mittagslicht weniger<br />

gut. Dunkle Farbtöne verschwinden abends, während die<br />

hellen zu „leuchten“ anfangen.<br />

- Luftfeuchtigkeit,<br />

- bewölkerung.<br />

Die Farbtemperatur gibt an, bei welcher Temperatur eine Farbe abgegeben wird (bei der<br />

Erhitzung eines schwarzen Objekts; wird in „Kelvingraden“ angegeben).<br />

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