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Louis L Roy (geb. 1924, Architekt, „Öko-Pionier“; versucht die Kräfte der<br />

Natur mit den kreativen Stärken des Menschen zu einem alternativen<br />

Lebensmodell zu vereinen. In Mildram schuf er mit Hilfe von<br />

Restprodukten aus dem Straßenbau beispielhaft seine Öko-Kathedrale<br />

(= natürliche Strukturen, die sich aus der Zusammenarbeit mit dem<br />

Menschen ergeben). Bekannt wurde er in Deutschland u.a. durch sein<br />

<strong>Buch</strong> „Natur ausschalten – Natur einschalten“ (1983). Die heutige<br />

„Holländische Schule“ der Gartengestaltung ist ohne ihn nicht<br />

denkbar. Sowohl Mien Ruys wie auch heute Piet Oudolf wurden von<br />

ihm beeinflusst. Kennzeichnend für Le Roy ist, dass er als Architekt<br />

von den Naturräumen und ihrer ökologischen Funktionsfähigkeit her<br />

denkt.<br />

Der zweite Strang ging in Deutschland in den 1920er Jahren aus der Reform-<br />

bewegung hervor. Bis dahin hatte hier der formale Architekturgarten weitge-<br />

hend die Gartengestaltung bestimmt. Eine Gegenbewegung forderte nun, sich<br />

verstärkt wieder an der heimatlichen Landschaft und deren Traditionen zu<br />

orientieren. In dieser Situation brachte Alwin Seifert bereits 1929 das<br />

Bodenständige für die Gartengestaltung ins Gespräch. Gemeint war damit das<br />

Naturnahe und Heimatliche. Eine Grundhaltung, die in der Reformbewegung<br />

weit verbreitet war und viele Gartengestalter später in die Nähe der National-<br />

sozialisten brachte. In wenigen Jahren wurde dann der „Bodenständige<br />

Garten“ zum „Kommenden Garten“ zum Synonym für das „nationalsozia-<br />

listische Gartenkonzept“, zum „Rassenmerkmal des Germanischen“. Nach<br />

dem Krieg wurden dann alle deutschen Naturgartenkonzeptionen aus der<br />

Vorkriegszeit (sie hat während der Zeit des Nationalsozialismus bis zum<br />

Kriegsausbruch nur 6 Jahre gedauert !) verdrängt, bzw. tabuisiert. Als das<br />

Gedankengut dann in den 70er Jahren wieder populär wurde, berief man sich<br />

allein auf die ausländischen Anreger und nicht mehr auf die eigenen Tradi-<br />

tionen. Die Reformbewegung war im Gedächtnis (soweit überhaupt<br />

vorhanden) zu einer Gruppe extremer Zivilisationskritiker verkommen, zu der<br />

man sich in keiner Beziehung mehr sah. Der Gedanke aber der Lebensbe-<br />

reiche und der Dynamik des Prozesshaften eines naturnahen Gartens hatte<br />

hier letztlich seinen Ursprung.<br />

Ein dritter Ansatz kam aus der Schweiz, der in Deutschland besonders durch<br />

Urs Schwarz (geb. 1928; Biologielehrer, später Berater im Kanton Solothurn<br />

für naturnahe Bepflanzungen; forderte zum erhaltenden<br />

Naturschutz einen gestaltenden in den Wohngebieten der<br />

Menschen) nach 1980 populär wurde. Er wollte in die<br />

entstehenden Biotope möglichst wenig eingreifen. Mit der<br />

Kommerzialisierung der Naturgartenbewegung und damit dem<br />

Zwang zu ihrer breiteren Anerkennung gilt sein Ansatz heute als<br />

zu wenig gestaltend.<br />

- 1971: Experimente in Solothurn mit Naturgartenelementen<br />

(durch Alex Oberholzer),<br />

- 1980: „Der Naturgarten“ (<strong>Buch</strong> von Urs Schwarz; Auflage<br />

über 100.000).<br />

- 1982: Erste Naturgartenfirmen entstehen.<br />

- 1986: „Der andere Naturgarten“ (<strong>Buch</strong> von Salzmann /<br />

Winkler; Schaffung einer kommerziellen Grundlage).<br />

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