25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

egen die gleichen Hirnregionen an wie Freude, Belohnungen oder Rauschgifte. In unserer<br />

Zivilisation sind wir vielen Geräuschen ausgesetzt, die nicht unserer phylogenetischen<br />

Programmierung entsprechen und uns in Stress versetzen können, einem Stress, der uns<br />

langfristig krank machen kann. Dabei empfinden wir Naturtöne in der Regel als entspannend,<br />

bzw. erholsam; bei einer geringeren Lautstärke sogar als Stille. Zu ihnen gehören z.B. das<br />

Rauschen eines Blätterdaches, das Plätschern eines Baches, das Auftreffen der Regentropen<br />

oder das Zwitschern der Vögel. Wir empfinden sie als etwas Wertvolles. – Und in<br />

Verbindung mit sanften Körperbewegungen als etwas sehr Wohltuendes. Sie können der<br />

Hintergrund unserer eigenen Gesundheit werden. Es ist die Welt des Gartens. In Spanien<br />

gestalteten die Araber ihre Gärten abwechslungsreich mit den Geräuschen des Wassers. Zum<br />

einen hatte es für sie als Wüstensöhne einen paradiesischen Charakter und zum anderen<br />

fanden sie seinen Klang als besonders wohltuend.<br />

Der Tastsinn<br />

Auch über den Tastsinn wissen wir noch sehr wenig. Er gehört zu unseren komplexesten und<br />

am wenigsten verstandenen Sinnessystemen. In der Regel sind wir uns seiner Tätigkeit nicht<br />

bewusst, doch reagiert er auf alles, was wir erleben. Er lässt uns u.a. Druck, Temperaturen<br />

und Schmerzen wahrnehmen und koordiniert unsere Bewegungen. Über 10 Millionen taktile<br />

(den Tastsinn betreffende) Sensoren melden dem Gehirn ständig, was im Körper vorgeht.<br />

Ohne sie könnten wir nicht fühlen und damit auch nicht leben. Wir hätten kein Empfinden für<br />

uns selbst. Sich oder die Berührung anderer zu spüren ist lebenswichtig. Massagen oder das<br />

einfache Handauflegen gehören zu den ältesten Heilmethoden. Seit je sind das Kneten,<br />

Reiben und Drücken beliebt. Immer wenn Haut auf Haut trifft, schüttet der Körper u.a.<br />

Oxytocin (Hormon) aus. Dies erfolgt besonders bei intensiven Berührungen, z.B. bei<br />

Verliebten. Gleichzeitig werden Endorphine (Glückshormone) ausgeschüttet. Im limbischen<br />

System (Gefühlszentrum) werden die jeweiligen Wahrnehmungen bewertet. Es schüttet<br />

danach die Substanzen aus, die unser Nervensystem reagieren lassen. Die Erfahrungen<br />

werden in seinem „Archiv“ gespeichert und sind danach die Grundlage unserer<br />

„Bauchentscheidungen“. Gefühlsarbeit ist deshalb zunächst immer Körperarbeit.<br />

Tägliche Aktivitäten beeinflussen unser körperliches Wohlbefinden sehr positiv. Sie senken<br />

gleichzeitig das Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Schlaganfall, Diabetes,<br />

Depressionen und Demenz und wirken dem biologischen Alterungsprozess entgegen. Man<br />

fühlt sich frischer und wacher. Es ist allgemein bekannt, dass Gartenarbeit entspannend wirkt<br />

und Stress abbaut. Der Mensch findet bei ihrer Ausübung wieder leichter zu seiner inneren<br />

Mitte. Sie harmonisiert seinen energetischen Haushalt. Es gibt keinen anderen Lebensbereich,<br />

der in unserer Kultur seine Selbstheilungskräfte ganzheitlich gesehen besser unterstützt.<br />

In der Gartengestaltung wird auf den Tastbereich relativ wenig eingegangen, - evtl. bei<br />

einigen Sondergärten wie den Blindengärten, bewusst verschieden gewählten Bodenbelägen,<br />

der Einbeziehung der Feldenkrais-Methode oder verschiedenen Therapieformen<br />

verpflichteten Gärten. Auch hier steht die Gartenkunst erst am Anfang ihrer Möglichkeiten.<br />

Die Wahrnehmung<br />

Die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung bestimmen entscheidend auch die Grenzen<br />

einer Kunst. Dabei lassen sich nur wenige Funktionen auf eine einfache Reiz-Bewußtsein-<br />

Beziehung zurückführen. In der Regel handelt es sich bei ihr um sehr komplexe Prozesse (die<br />

wir noch gar nicht durchschauen). Z.Z. versucht man, mit verbesserten neurologischen<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!