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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- Nahrung,<br />

- Tätigkeiten (körperliche und geistige Bewegungen),<br />

- soziale Verbindungen.<br />

In der nächsten Zeit dürfte die Forschung in den Bereichen der Proteomik und Systembiologie<br />

stark vorangetrieben werden, weil man sich über deren Ergebnisse fundamentale Erkenntnisse<br />

für die Bekämpfung aller Stoffwechselkrankheiten verspricht - Krankheiten, die sich in ihrem<br />

Umfang teilweise erst durch die Entfremdung von unserem biologischen Hintergrund derart<br />

entwickelt haben. Nach Nicholas Christakis (Havard Medi<strong>ca</strong>l School) wird unsere Gesundheit<br />

durchschnittlich bestimmt:<br />

- 30 % von unserem Erbgut (Genen),<br />

- 15 % von unserem sozialen Hintergrund (z.B. arm – reich),<br />

- 5 % von direkten Umwelteinflüssen (z.B. Schadstoffen),<br />

- 40 % von unserem Verhalten (z.B. Bewegung und Ernährung),<br />

- 10 % von der medizinischen Versorgung.<br />

Diese Zusammenstellung macht deutlich, dass wir fast die Hälfte unserer Gesundheitsfaktoren<br />

selber steuern.<br />

Das Paradies<br />

Wir gehen davon aus, dass das „Paradies“ eines jeden Menschen in seinen Genen und deren<br />

Ausprägungen als ein diffuses Sehnsuchtsbild für seine innere Orientierung vorgegeben ist.<br />

Jeder Mensch wird jenseits eines oberflächlichen sozialen Konsenses ein eigenes Bild davon<br />

besitzen. Entsprechend unseren persönlichen Grenzen ist es etwas Beschränktes, begrenzt<br />

durch die Mauern unseres Bewusstseins, d.h. u.a. durch die uns zur Verfügung stehenden<br />

geistigen Bezüge in unserem Umweltbezug. Unsere Welt darüber hinaus bleibt eine Welt der<br />

mathematischen Formeln, unserer Setzungen, unserer Anmutungen, unserer Fantasie.<br />

Das Paradies ist für uns eine begriffliche Setzung, von der wir glauben, dass sie uns zur<br />

Erlangung unseres höchsten und dann immer fortwährenden Glückes fehlt. In unserem<br />

Alltagsleben versuchen wir, nachdem wir unsere unmittelbaren Grundbedürfnisse und sozial<br />

auferlegten Statuszwänge abgedeckt haben, uns an dieser Zielorientierung in Teilschritten zu<br />

orientieren, ohne dass wir sie je erreichen können (wenn man einmal von einigen<br />

Glücksmomenten und den Erzählungen über die Ergebnisse eines jahrzehntelangen<br />

mönchischen Askeselebens absieht).<br />

In unserem Bewusstsein ist das Paradies ein konkreter Ort für ein nie endendes Glück. Und<br />

die Geschichte der Menschheit könnte als eine Geschichte der Suche danach geschrieben<br />

werden. Zunächst erfolgte die Suche durch Seefahrer (Kolumbus ist nur der bekannteste unter<br />

ihnen), dann durch „Wissenschaftler“, deren Schriften darüber ein unüberbietbares Ergebnis<br />

menschlicher Fantasie darstellen und oft in wunderschönen Bildern durch Künstler (z.B. die<br />

Südseebilder Gauguins). Erträumt wird immer eine Welt des Nicht-Mangels, der Schönheit,<br />

Musik und Sinneslust. Kein anderer Ort als ein Garten kann letztlich diesem Bedürfnis über<br />

eine Annäherung gerecht werden. Es ist eine Welt einer in Harmonie lebenden (unberührten)<br />

Natur (unabhängig davon, ob sie letztlich auch nur eine Kunstlandschaft ist).<br />

Das Wort Paradies ist vom altpersischen „pairidaeza“ abgeleitet, das dort etwa „Umzäunung“<br />

oder „umfriedeter Garten“ bedeutete. Die Griechen übernahmen es von ihnen als<br />

„paradeisos“. Um 399 v. Chr. verband Xenophon den Begriff Paradies mit den Gärten des<br />

Königs Kyros. Schon Zarathustra (etwa 100 v. Chr.) machte ihn zum Lohn für ein<br />

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