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dort auch deren ökologischer Nutzen vielfältiger. In einem modernen Garten wird dies bis zu<br />

einem gewissen Grade dadurch ausgeglichen, dass man beschnittenen Pflanzen eine<br />

Schlüsselposition zukommen lässt und mit diesen und den zu ergänzenden ein Thema<br />

herausarbeitet (wichtig dabei: nur Pflanzen mit gleichen Pflegeansprüchen<br />

zusammenzustellen).<br />

Wichtig sind auch die Blickziele eines Gartens. Ihre bewusste Festlegung steht in der Regel<br />

am Anfang jeder Gartenplanung. Es kann sich dabei um eine einzige Aussicht handeln (z.B.<br />

vom Wohnzimmerfenster wie in vielen japanischen Gärten), um Blickziele innerhalb des<br />

Gartens oder in die umgebende Landschaft. Solche Blickziele können Sitzplätze sein,<br />

bestimmte Pflanzenbilder (sei es von Einzelpflanzen oder malerischen Pflanzengruppen),<br />

Wasserflächen oder Kulturobjekte (wie z.B. Skulpturen). Ihre Wirkung wird durch Akzente<br />

oder Begrenzungen betont<br />

Gartenneulinge entscheiden sich bei ihrer Pflanzenwahl in der Regel nach der Blüte und bei<br />

dieser besonders nach deren Farbe, Größe und Leuchtkraft. Sie orientieren sich dabei nach<br />

schönen Hochglanzbildern der Zeitschriften oder Eindrücken aus Gartenbesichtigungen (in<br />

denen für die ein oder zwei besichtigungsoffenen Tage oft wochenlang mit großem Aufwand<br />

hingearbeitet wurde). Der erfahrene Gärtner dagegen schätzt oft die kleineren Blüten, ihre<br />

dezenten Farben und ihre Nähe zu den Wildformen. Er achtet verstärkt auf die<br />

Gesamterscheinung der Pflanzen, ihr Laub und ihr Aussehen im Jahresverlauf. Die<br />

professionellen Gartengestalter kennen allerdings oft nur wenige Pflanzen. Bis zum 2.<br />

Weltkrieg wurde von ihnen nur eine gewisse Gehölzkenntnis verlangt, eine gewisse<br />

Staudenkenntnis erst später und pflanzensoziologische Kenntnisse im Bereich der<br />

Pflanzenverwendung erst seit den 50er und 60er Jahren. Zurzeit ist die Pflanzenverwendung<br />

nur an 3 der 5 deutschen Universitäten Lehrfach, an denen Landschaftsarchitekten ausgebildet<br />

werden (nach Kühn, 2008). Heute steht die Staudenverwendung im Vordergrund dieses<br />

Lehrbereichs. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Möglichkeiten der<br />

Pflanzenverwendung zwar vergrößert, ihre allgemeine Bedeutung für den Berufsstand aber<br />

verringert. Die Ökologiebewegung der 70er Jahre hatte ihre Möglichkeiten zunächst stark<br />

eingegrenzt. Eine Folge davon ist einerseits die allgemein geringe Pflanzenkenntnis der<br />

Gartengestalter, bzw. die fehlende Kenntnis der Möglichkeiten ihrer Verwendung,<br />

andererseits die starke Spezialisierung bei der Arbeit mit ihnen. Bei ihrer Planung für die<br />

Gartenschauen liest man z.B. nur noch wenige Namen. Die wichtigsten Anwendungsanreger<br />

kommen aus dem Ausland (z.B. Oehme, Holländer). Um diesem Umstand etwas zu begegnen,<br />

hat die Karl-Foerster-Stiftung einen Peter-Joseph-Lenné-Preis initiiert, der in drei<br />

Aufgabenbereichen besondere pflanzliche Gestaltungen prämiert.<br />

Die Pflanzung nach Lebensbereichen<br />

„Die eine Hälfte der Gartengestaltung ist dem Gesetz der Prachtentfaltung ohne<br />

Rücksicht auf das Wildnisleben der Pflanzen unterworfen und schließt sich an<br />

geometrische Umgebungen der Pflanzen an,<br />

während auf der anderen Seite der Wildnischarakter das natürliche Vorkommen<br />

der Pflanzen in der Wildnis an passenden Gartenplätzen nachbildet und sich<br />

hierbei aber auch veredelter und fremdbeheimateter Wildnisgartengestalten<br />

bedient, die in das geschaffene Naturbild hineinpassen“ (Foerster, 1982).<br />

Verantwortliche versuchen „mit Hilfe der Pflanzensoziologie Standort und<br />

Umwelt der Pflanzenräume zu erfassen und dem Wesen der Arten, ihren<br />

Ansprüchen und Eigenwerten nachzuspüren, um über eine naturnahe, aber<br />

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