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Parterre à l’Angloise mit abgesenkter Rasenfläche) umfassende Blumenpflanzungen, und in<br />

Hausnähe wurden wieder Blumen toleriert.<br />

Im Landschaftsgarten findet man bis zur Mitte des 19. Jhs. Blumenpflanzungen relativ selten:<br />

- wegbegleitend,<br />

- als Teil naturnaher Gartenbilder.<br />

- als Blumengärten: Pleasuregrounds,<br />

Sondergärten,<br />

- als Blumenwiesen (bepflanzt mit Ein- und Mehrjährigen).<br />

In der 2. Hälfte des 19. Jhs. wurden Blumen dann zum wichtigsten Inhalt von Sondergärten<br />

(ausgehend von Repton und Loudon). Die Beete wurden immer komplexer. Zunächst in der 1.<br />

Jahrhunderthälfte als einfache Figurenbeete (Figuren zusammengesezt aus einzelnen<br />

Teilbeeten) konzipiert, wurden diese danach als stilisierte Blüten angelegt, in denen die<br />

einzelnen Teilbeete jeweils mit Einjährigen nur einer Farbe bepflanzt wurden. Bis in die<br />

1880er Jahre herrschte dann die Teppichbeetmode (musterreiche, zur Mitte hin erhöhte Beete<br />

mit einer größeren „Mittelpflanze“, umgeben von niedrigen Blattplanzen). Diese ornamentale<br />

Blumenverwendung erreichte in den 1870er – 1890er Jahren ihren Höhepunkt.<br />

Im letzten Drittel des 19. Jhs. setzte dann eine freie Blumenverwendung ein:<br />

- als Staudensaum vor Gehölzpflanzungen,<br />

- als blühende Pflanzen im Rasen<br />

(in der Regel nur mit einer Blumenart in einer Farbe),<br />

- als Solitär- oder kleine Gruppenpflanzungen<br />

(damals u.a. empfohlen die Herkulesstaude und der<br />

Japanische Knöterich).<br />

Gleichzeitig veränderte die Reformbewegung die bisher geltenden Wertvorstellungen. Zwei<br />

Strömungen entstanden, eine mehr formale und eine naturbezogenere. Einerseits wurden die<br />

Blumenrabatten neu belebt (z.B. Jekyll), andererseits die regionalen Naturpflanzungen<br />

idealisiert (z.B. Lange). Die Zeit der traditionellen Blumenbeete war vorbei, und die Stauden<br />

traten ihren Siegeszug an.<br />

Ausgesprochene Schmuckbbeete gab es ab jetzt nur noch in öffentlichen Anlagen und dort<br />

oft, um verstärkt beachtet zu werden, nur in grellen, schreienden Farben. Diese Farbintensität<br />

reduzierte sich dann etwas um 1930 (Weltwirtschaftskrise), wurde in den nächsten<br />

Jahrzehnten an die jeweiligen städtebaulichen Situationen angepasst, um dann in den 60er<br />

Jahren modisch in plakativen, monochromen, großflächigen Pflanzungen überzugehen. In den<br />

80er und 90er Jahren kam es dann zu einer allgemeinen Ablehnung aller Schmuckbeete.<br />

Schnelle Farbeffekte überließ man den Gartenschauen. Seit den 1990er Jahren besteht nun<br />

wieder ein neues Interesse an Sommerblumen (diese Aussagen gelten für Deutschland. In<br />

England hat es ein gewisses Interesse an Sommerblumen für ihre Rabatten immer gegeben).<br />

Zu diesem neuen Interesse haben beigetragen:<br />

- eine bessere Kenntnis der Prinzipien der englischen Staudenrabatte (die<br />

Sommerblumen waren und sind in ihr immer wichtige<br />

Farbträger gewesen).<br />

- neue Bepflanzungsarten: Jetzt<br />

> staudenartige Gruppierungen,<br />

> Bevorzugung lockerer Wuchsformen und kleinblütiger<br />

Sorten,<br />

> weiche Übergänge zwischen den Arten,<br />

> stärkere Verwendung farblich zurückhaltender Arten,<br />

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