25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arbeit unserer Organe. Unsere allgemeine Leistungsfähigkeit sinkt und wir werden krank, je<br />

nach persönlicher Veranlagung in den meisten Fällen zunächst psychisch und dann auch<br />

physisch. Bei fehlenden Sinnesreizen fühlen wir uns schneller überfordert, sind leichter<br />

reizbar, leiden unter Verdauungs- und Schlafstörungen und bekommen in der Folge dann auch<br />

eher Kreislaufbeschwerden und Krebs.<br />

Da die meisten Menschen in unserer Kultur nicht mehr in einem Umfeld leben, auf das hin sie<br />

sich in ihrer Evolution entwickelt haben, kompensieren sie diesen Mangel über ihre<br />

Freizeitbeschäftigungen, Urlaubsziele, ihre Wohnortprioritäten und das Hereinholen der Natur<br />

in ihren unmittelbaren Lebensbereich, sei es als lebendes Material oder als floralen Dekor.<br />

Dieses Verhalten wird bestätigt durch eine Reihe von Beobachtungen:<br />

- Ausblicke auf die Natur führen zu schnelleren Heilungserfolgen und eine<br />

Senkung des Schmerzmittelbedarfs.<br />

- Die Natur vermindert die Stressfolgen.<br />

- Besonders erholsam wirkt der Anblick von Wasser. Es übt im Menschen einen<br />

elementaren Schlüsselreiz aus. In manchen Kulturen nützt man es deshalb für<br />

rituelle Reinigungen. In fast allen ist sein Vorhandensein eine Quelle von<br />

Freuden.<br />

- Lebendes Grün hat einen positiven Einfluss auf die Psyche (sowohl beruhigend<br />

wie auch heilend).<br />

- Ein Garten kann uns über seine Orientierungen zu unserer Mitte zurückführen<br />

(z.B. über die verschiedenen Formen der Meditation). In einer Zeit der<br />

Termindiktate kann er uns wieder zur Gelassenheit führen, einem natürlichen<br />

Anspannen und Entspannen unseres Körpers.<br />

Das Problem der heutigen Garten- bzw. Naturgestaltung ist, dass unsere Wahrnehmungs- und<br />

Bewusstseinsforschung erst in ihren Anfängen steht und wir deshalb nie klar wissen, was von<br />

unseren verinnerlichten Naturbildern ein Ergebnis unserer Evolution und damit für unsere<br />

biologische Existenz weitgehend unverzichtbar sein wird und welche Naturbilder kulturell<br />

bedingt sind und deshalb ständig zu hinterfragen sind.<br />

Als Gegengewicht zum Krankmachenden in unserer Zivilisation wird der Garten zu einer<br />

biologisch menschgemäßen Zuflucht<br />

- durch die Gesamtheit seiner natürlichen Reizwelt, die auf den Körper und die<br />

Sinne gemäß ihrer evolutionsbedingten biologischen Vorgaben einwirkt.<br />

- durch seine natürliche Bewegungsanregungen in frischer Luft.<br />

- durch die Reize der Sonne und des Lichts auf den Stoffwechsel.<br />

- durch seine kreative Möglichkeiten, die vergleichbar einer Musik-, Tanz- oder<br />

Maltherapie uns hilft, seelische Spannungsmomente abzubauen.<br />

- durch sein meditativ-religiöses Angebot, das sich aus seiner spezifischen Reiz-<br />

und Bewegungswelt ergibt (und besonders im Zen-Garten seine Vollendung<br />

fand).<br />

- durch seine Fähigkeit, Geborgenheit zu vermitteln.<br />

- durch seine spezifische Kommunikationsform, die dem Individuum hilft, wieder<br />

zu sich zurückzukommen (in der Regel wendet sich ein Informant an einen<br />

Adressaten. Hier kann er über den Garten mit sich selber in eine Beziehung<br />

treten).<br />

In einem Garten kann jeder seine künstlerische Emanzipation erfahren. Unsere Psyche<br />

braucht ihn, die Natur, wie unser Stoffwechsel deren Sauerstoff braucht.<br />

238

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!