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Von den Medici wissen wir, dass sie in ihren Gärten in Florenz bereits viele Nelken besaßen.<br />

Besonders ihr Duft hatte es bereits dem mittelalterlichen Menschen angetan (so schrieb<br />

bereits Hildegard von Bingen 1160 eine Abhandlung über sie). 1552 wurden die ersten<br />

Bartnelken von Deutschland nach England eingeführt, wo sie sich bald großer Beliebtheit<br />

erfreuten. Im „Hortus Eystettensis“ sind bereits 23 verschiedene Nelken abgebildet. Ein<br />

großer Aufschwung in dem Interesse an Nelken (ihren Wildformen) war mit der Mode der<br />

Steingärten entstanden.<br />

Während der Regierungszeit der Königin Viktoria brach in England ein Farnrausch aus.<br />

Unzählige Farngärten entstanden. Wichtig in diesem Zusammenhang war der Umstand, dass<br />

man sich in England besonders für die vielen heimischen Mutanten zu interessieren begann.<br />

Über 1000 Varianten wurden aus Wales, Schottland und Irland zusammengetragen. Allein<br />

vom Frauenfarn zählte man zeitweise 239 Sorten, vom Schildfarn 162, Wurmfarn 69 und vom<br />

Engelsüß (Polypodium vulgare) 37. Diese Mode endete in England mit dem Beginn des 1.<br />

Weltkriegs. In Deutschland hat es eine solche Farnbegeisterung nicht gegeben und erst<br />

Foerster (1957) und danach Richard Maatsch haben hier in der zweiten Hälfte des<br />

vergangegen Jahrhunderts die Aufmerksamkeit auf die Farne gelenkt. Seitdem werden sie<br />

zunehmend in unseren Gärten als Bindeglieder oder Ruhepole eingesetzt.<br />

Heute wird die Beschäftigung mit Stauden in Deutschland weitgehend von der „Gesellschaft<br />

der Staudenfreunde“ (GdS) kanalisiert. Sammler bestimmter Pflanzengruppen finden sich in<br />

Fachgruppen zusammen und tauschen hier ihre Erfahrungen aus. 2010 gab es sie für<br />

- Iris, - Steingarten – und alpine Stauden,<br />

- Hemero<strong>ca</strong>llis, - Sumpf- und Wasserstauden,<br />

- Hosta, - Wildstauden,<br />

- Paeonien,<br />

- Sempervivum / Jovibarba, - Blumenzwiebeln und Rhizome,<br />

- Farne. - Lilien,<br />

- Gräser.<br />

In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Wildstauden stark zugenommen. Ihre<br />

Verwendung entspringt dem Wunsch nach einer größeren Naturnähe. Je nach Landschaft und<br />

Standort gibt es unter ihnen viele heimische Arten. Ihr Einsatz ist dort am schönsten, wo sie<br />

nach ihren arteigenen Gesellschaften zusammengestellt werden. Je mehr ihr Standort ihren<br />

natürlichen Ansprüchen entspricht, umso geringer ist ihr Pflegebedarf. Ausgegangen wird in<br />

ihnen von einer sogenannten Initialpflanzung, die sich dann selbst überlassen wird. Sie setzt<br />

sich aus kurzlebigen und dauerhaften Arten zusammen und besteht in der Regel aus<br />

dauerhaften Arten, speziellen Dynamikern und Gräsern (evtl. auch Geophyten und<br />

Frühjahrsblühern). Durch die entstehende Dynamik in diesen Pflanzungen entsteht ein immer<br />

neues Bild (allerdings ist auch hier eine gewisse Pflanzenkenntnis erforderlich, um den<br />

Wuchs durch eine begrenzte Pflanzenselektion bei Bedarf steuern zu können).<br />

Je nach der Zusammensetzung der verschiedenen Stauden können ganz unterschiedliche<br />

Gartenbilder entstehen. Ausgehend von einer Ausgangsidee, gibt es immer verschiedene<br />

Möglichkeiten, diese umzusetzen. Doch folgt jeder Realisierung dann der Zwang, das einmal<br />

Geschaffene, Dynamische, das lebende Bild festzuhalten, d.h. durch die Pflege es in einem<br />

gewünschten Zustand zu erhalten. Mit dieser Pflege entscheidet sich dann die Dauer der<br />

Existenz eines Gartens.<br />

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