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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- einen lichten Schatten: Birken).<br />

Wichtig für einen kleinen Garten ist eine Beschränkung der Arten. Der Grundstock besteht<br />

aus dem Gehölzrahmen unter besonderer Berücksichtigung der Umgebung (z.B. dem<br />

Abpflanzen hässlicher Anblicke). Durch Gruppenbildungen lässt sich eine sichere Ordnung<br />

schaffen.<br />

- Ranggleiches sollte man zusammenpflanzen (z.B. Schwarzer Holunder zu<br />

Hasel),<br />

- neutrale Pflanzen können sich unterordnen (z.B. Cornus, Lonicera, Rhamnus,<br />

Symphori<strong>ca</strong>rpus),<br />

- Edelgehölze können eine Pflanzung aufwerten (z.B. Deutzien, Hibiscus oder<br />

Weigelien).<br />

- Für die Einzelstellung verbleiben dann Pflanzen, die für eine Gruppenpflan-<br />

zung zu schade sind, weil sie dann nicht die Beachtung erfahren, die sie<br />

verdienen (z.B. Aralien wegen ihres Wuchses, japanische Ahorne wegen<br />

ihres Laubes oder Buddleien wegen ihrer Blüte und ihrer Anziehungskraft für<br />

Insekten.<br />

Anzustreben ist ein Gesamtbild, das sich aus deren jeweiligen Wuchshöhe, Wuchsform und<br />

ihren Sondereigenschaften ergibt. Dabei kann dann das spätere Wachstum alle zuvor erfolgten<br />

Überlegungen durchkreuzen. Manchmal zeigt ein einfacher Einfall besonders gelungene<br />

Pflanzenzusammenstellungen.<br />

Viele unterschiedliche Gehölzarten machen einen Garten schnell unruhig (angenehm dagegen<br />

sind mehrere ähnliche oder nur eine Art). Auch die innere Wertigkeit der Gehölze wird oft<br />

missachtet, die für die Nähe zum Haus wichtig ist. So gehören z.B. japanische Ahorne oder<br />

eine Magnolie in Hausnähe, während Holunder vor einer Villa unangemessen wirkt (dagegen<br />

oft schön vor einem Bauernhaus). Wir haben das Gefühl für die in den Pflanzen<br />

innewohnende Wertigkeit weitgehend verloren. Wird sie aber nicht beachtet, so empfinden<br />

wir in der Pflanzung unbewusst etwas unbefriedigend Störendes. Der psychische Hintergrund<br />

dafür ist dem Autor unklar. Sie berührt auch stark das Problem heimischer oder<br />

nichtheimischer Pflanzen.<br />

Anders als Stauden erfahren wir Gehölze über ihre Charaktermerkmale auch oft als<br />

Individuen. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass Menschen alten Bäumen seit ihrer Frühzeit<br />

mit Ehrfurcht begegnet sind. Irgendwie muss die Neigung zu dieser Haltung in ihnen<br />

phylogenetisch angelegt sein. Wir bewundern Bäume wegen ihres gesamten Aufbaus, ihrer<br />

Eleganz und Schönheit (z.B. während ihrer Blüte, der Schönheit ihres Laubes und ihrer<br />

Herbstfärbung).<br />

Die Nachteile von Gehölzen sind:<br />

- Sie benötigen mehr Platz,<br />

- Fehlentscheidungen sind weitreichender (auch als Konkurrenz für die<br />

anderen Pflanzen).<br />

In unseren heutigen, relativ kleinen Gärten verwenden wir Bäume nur als Solitäre<br />

(Einzelbäume). Früher war dies der Hausbaum, der oft bei einer besonderen<br />

Familienangelegenheit (z.b. der Geburt eines Hoferben) gepflanzt worden war. Im<br />

öffentlichen Bereich werden sie dagegen heute gerne als grüne Architekturelemente<br />

verwendet (z.B. als Baumpaar, Baumreihe, Allee, Baumgruppe oder ein Baumkarree). Seit<br />

der Renaissance gibt es dafür viele traditionelle Vorgaben. In der Neuzeit hatte Günther<br />

Grzimek für den Olympiapark in München (1972) ein viel beachtetes Konzept entworfen:<br />

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