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5. Die Stauden<br />

So wie die Gehölze die wichtigste Pflanzengruppe im Landschaftsgarten waren, sind es die<br />

Stauden im Reformgarten. Mit ihrer Hilfe lässt sich über ihre Vielfalt jede gewünschte<br />

Stimmung in einen Garten bringen. Die Schwierigkeit bei der Arbeit mit ihnen liegt<br />

- einerseits in ihrer richtigen Wahl für einen bestimmten Standort,<br />

- zum anderen in ihrer richtigen Benachbarung (sei es von ihrem<br />

Wuchsverhalten her, ihrer Höhe, Farbe, dem Blütezeitpunkt, ihren Formen<br />

und Texturen).<br />

Stauden sind mehrjährige Pflanzen, deren oberirdische Teile nicht verholzen. (anders als bei<br />

den Gehölzen). Sie überwintern mit Hilfe von Speicherwurzeln (Rhizome, Knollen, Zwiebeln,<br />

Ausläufern u.ä.) in der Erde und blühen und fruchten jedes Jahr. Einige Arten sind auch<br />

wintergrün. Für ihre Gartenverwendung werden sie bei uns in Deutschland hauptsächlich<br />

nach ihren Standortanforderungen unterschieden und danach verschiedenen Lebensbereichen<br />

zugeordnet. Die meisten der von uns verwendeten Stauden stammen aus unserer gemäßigten<br />

Klimazone. Ergänzt werden sie von solchen aus dem Mittelmeergebiet, aus Asien und<br />

Nordamerika.<br />

Im Gegensatz zu Gehölzen sind Stauden<br />

- kurzlebiger,<br />

- besitzen eine stärkere Eigendynamik (eine einmal getroffene feste<br />

Gestaltungsabsicht ist deshalb mit ihnen nur über ständige<br />

Eingriffe in ihr Wachstum möglich.<br />

Andererseits sind sie heute ein<br />

- unverzichtbares Gestaltungselement,<br />

- besitzen eine riesige Farben- und Formenvielfalt,<br />

- sind (bei standortgerechter Verwendung) relativ pflegeleicht.<br />

Zu ihren Vorteilen gehören (gegenüber den Sträuchern)<br />

- ihre üppige Blühbereitschaft (auch hier: bei richtigem Standort),<br />

- ihre schnelle Vermehrbarkeit,<br />

- die leichtere Arbeit mit ihnen,<br />

- der unnötige Schnitt (oft wohl der jährliche Rückschnitt).<br />

Ihre Nachteile sind:<br />

- die oft größere Krankheitsanfälligkeit (der Zuchtformen),<br />

- die Zerstörung des natürlichen Pflanzencharakters durch die Züchtung (die<br />

oft unproportionalen Großblüten entsprechen weder einem ästhetischen<br />

Gesamtbild der Pflanzen noch unserem modernen Schönheitsempfinden.<br />

Anders als noch vor wenigen Jahren suchen wir heute vermehrt unver-<br />

fälschte Arten, die möglichst ihren Wildcharakter erhalten haben).<br />

Unsere heutige Staudenrabatte war die Antwort der Reformbewegung auf die Teppichbeete<br />

(die in Rasen verteilten formalen Sommerblumenbeete wurden dabei durch langgezogene<br />

Staudenrabatten ersetzt). In England war ihr Förderer der Gartenjournalist William Robinson.<br />

Sie erreichte dort ihre typischen Merkmale in den Jahren von <strong>ca</strong>. 1890 – 1910. Besonders die<br />

Malerin Gertrude Jekyll beeinflusste sie entscheidend in ihrer Höhen- und Farbgebung. In<br />

Deutschland führte Karl Foerster diesen Beettyp mit seinem <strong>Buch</strong> „Vom Blütengarten der<br />

Zukunft“ (1917) zum Durchbruch. Besonders durch seine Tätigkeit und seinen Einfluss wurde<br />

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