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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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individuell im Grad verschieden sieht der Gartenkünstler den ihm zur Verfügung gestellten<br />

Raum dagegen zunächst als einen Naturraum, in den er sich mit seiner Kultur einbringt, einen<br />

Naturraum in den er - ohne dass es pathetisch sein soll - eine gewisse Demut mit hineinbringt.<br />

Ein Garten ist wie ein Archiv - ein Archiv für die Geschichte seines Ortes, der Erinnerungen<br />

seines Schöpfers und der Projektionen seiner Benutzer.<br />

„Wenn Künstler als Gärtner Natur belasten, begreifen und „in die Hand“ nehmen, dann geben<br />

sie Handlungsmodelle von Mentalität wieder, gewissermaßen eine Ethnographie der Kultur“.<br />

(Paolo Bianchi).<br />

„Die Hinwendung zum Garten dient nicht der Ausdehnung des geographischen Raumes,<br />

sondern steht für eine schwebende Reflexion, für eine nomadische Autogeographie: in der<br />

Geographie sich selbst werden – die Biographie des Ortes kreuzt sich mit der Geographie des<br />

Selbst“ (Paolo Bianchi).<br />

Männer und Frauen<br />

Die biologischen Unterschiede zwischen den Menschen und besonders zwischen den<br />

Geschlechtern ergeben sich aus deren verschiedenem Hormonhaushalt, wobei der am<br />

bekanntesten der des Testosteron – bzw. Östradiolhaushaltes ist. Schon vor der Geburt nimmt<br />

er Einfluss auf unser räumliches Vorstellungsvermögen und behält ihn auch während der<br />

Jugend und Erwachsenenphase bei.<br />

Diese Geschlechtshormone beeinflussen u.a.<br />

- unsere Wahrnehmung der Umwelt (und damit die Art unseres Lernens),<br />

- unser Gedächtnis,<br />

- unsere Problemlösungsstrategien,<br />

- unser Gefühlsleben.<br />

Alles deutet darauf hin, dass verschiedene Gehirnbereiche für ihre Arbeitsfähigkeit Östrogen<br />

benötigen (dafür wird u.a. das männliche Sexualhormon Testosteron in Östrogen<br />

umgewandelt). Anscheinend fördert es den Stoffwechsel bestimmter Versorgungszellen, die<br />

wiederum Hormone für eine optimale Neuronenfunktion ausschütten.<br />

„Weibliches“ Denken nimmt anscheinend seinen Ausgang im rechten Scheitel- und<br />

Stirnlappen des Cortex, während das „männliche“ im Hippo<strong>ca</strong>mpus beginnt (um am Schluss<br />

auf unterschiedlichen Wegen zu ähnlichen Ergebnissen zu kommen).<br />

Die Östrogenrezeptoren befinden sich hauptsächlich im Hypothalamus, Hippo<strong>ca</strong>mpus und im<br />

präfrontalen Cortex. Von dort nimmt das Östrogen einen entscheidenden Einfluss auf unser<br />

Denken und Lernen und unser Gedächtnis. Das Östrogen regt die Stärkung und Neubildung<br />

von dendritischen Spines an, auf denen sich die Synapsen befinden, die die Kontaktstellen für<br />

die Informationsübertragung zwischen den Neuronen bilden (bei Alzheimerkranken sterben<br />

im Hippo<strong>ca</strong>mpus die dendritischen Spines im Laufe der Zeit ab).<br />

Vielleicht ist folgender Gedanke zu stark verallgemeinernd, aber es scheint seinem Wesen<br />

nach,<br />

- einen „männlichen Garten“ zu geben, der sich verstärkt an räumlichen<br />

Konzeptionen orientiert (in unserer Kultur) und<br />

- einen „weiblichen Garten“, der sich verstärkt an der Farbe, der Blume orientiert.<br />

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