25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ildenden Künste, die Künste mit einem Werk, mit einem Kunstwerk. Wobei<br />

heute für das „Werk“ bereits eine Idee oder ein Prozess stehen können).<br />

- als Gegensatz zur Natur (z.B. Kunstdünger, Kunstblumen, Kunststeine),<br />

- als allgemeine Fertigkeit (z.B. Kochkunst, Reitkunst),<br />

- als handwerkliche Fertigkeit (z.B. Töpferkunst, Flechtkunst),<br />

- als Wissenschaft (z.B. Beweiskunst),<br />

- synonym für Wissen (z.B. Kunst der Philosophie),<br />

- im Sinne technischer Einrichtungen (z.B. spezielle Lastenheber im Bergbau).<br />

Während der Ausformung des modernen Kunstbegriffs im deutschen Idealismus (18 Jh.)<br />

erhielt die Idee vom “Kunstwerk“, bzw. vom „Künstler“ eine Vorrangstellung vor der<br />

bisherigen Hauptforderung nach einem technischen Können. Diese Entwicklung setzte sich<br />

dann bis zur Konzeptkunst des vergangenen Jahrhunderts fort, in der allein eine Idee<br />

ausreichte und man bereit war, auf einen konkreten Ergebnis-Gegenstand, ein Werk zu<br />

verzichten. Die Kunstkritiker begannen „Des Kaisers neue Kleider“ als Kunst zu verkaufen.<br />

Die Künstler selber wurden ursprünglich als Handwerker gesehen, deren fast alleiniger<br />

Auftraggeber die Kirche war. Als schön galt der geistige Gehalt einer Arbeit, in dem sich die<br />

Schönheit Gottes wiederspiegelte. Mit dem Aufkommen des Bürgertums in Italien änderte<br />

sich dies. Die Kunst wurde der Feudalgesellschaft als neues Statussymbol gegenübergestellt.<br />

Man knüpfte dabei an das Menschenbild und den Naturbegriff der Antike. Die Künstler<br />

entdeckten sich als herausgehobene Individuen. Das fachkundige Kunstpublikum setzte sich<br />

mit ihren ikonographischen Bild- und Architektursprachen auseinander. Zunächst schwächte<br />

die Reformation die Kirche als wichtigsten Auftraggeber, doch setzte mit dem Konzil von<br />

Trient die Gegenreformation ein und leitete eine Explosion des künstlerischen Schaffens ein,<br />

- die Zeit des Barocks.<br />

Früher diente der Begriff der Kunst zur Abgrenzung von der Religion, Natur und der<br />

Wissenschaft und stand in einer Beziehung zur Wahrheit. Bei Homer stammte sie von den<br />

Göttern, bei Aristoteles war sie eine spezifisch menschliche Tätigkeit. Im Mittelalter bezog<br />

sie sich auf das Lob der Schöpfung Gottes und deren Schönheit. Damit kam verstärkt der<br />

Schönheitsgedanke Platos in das kunstbezogene Denken. Plato, der die Schönheit als eine<br />

Idee begriff, die die Form mit ihren Massen, Proportionen und ihrer Ordnung vor das<br />

Formlose stellte. Mit Hilfe der Vereinigung der Kunst mit der Schönheit in den Kunsttheorien<br />

der Frührenaissance gelang es dann, die bildenden Künste von den Handwerkskünsten (Ars<br />

mechani<strong>ca</strong>e) zu trennen. Danach war ein Künstler derjenige, der die Idee des Schönen in sich<br />

trug und sie gemäß der damaligen Kunstpraxis in seinen Werken zum Ausdruck brachte. Ihre<br />

Wertschätzung erlangte sie durch den Umstand, dass sie im Gegensatz zu den logischen<br />

Wissenschaften sich am Vergnügen orientierte.<br />

Während der Aufklärung und in der Folgezeit wurden der Kunst weitere Eigenschaften<br />

zugeschrieben:<br />

- Erkenntnisfunktionen (sinnliche Erkenntnis),<br />

- Wahrheit (als Ergänzung zur intellektuellen Wahrheit),<br />

- Autonomie (nach Kant),<br />

- Symbolcharakter (Vermittlung des Unendlichen mit Hilfe des Endlichen:<br />

Romantik),<br />

- Selbsterfahrungscharakter (Schelling),<br />

- Repräsentant des Göttlichen (durch sie wird das Absolute gegenständlich:<br />

Hegel),<br />

- Kompositionscharakter (am Leiden an der Welt: Schopenhauer).<br />

52

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!