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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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unter diesen Perspektivvorgaben zu bewältigen ist, und immer ist es in einem zweiten Schritt<br />

die Komposition, die die Bedürfnisbereiche, Versatzstücke und stilprägenden Elemente<br />

zusammenbringt.<br />

Die äußere Form und der Inhalt eines Gartens müssen mit einander korrespondieren. Schiller<br />

hatte für seine Anlage zehn Gestaltungsprinzipien herausgestellt:<br />

1. Das architektonische (formale) oder das landschaftliche Prinzip:<br />

Es bestimmt das Raumbild.<br />

2. Das regelmäßige oder das unregelmäßige Prinzip:<br />

Es bestimmt das Flächenbild<br />

3. Das lineare oder malerische Prinzip:<br />

Nach Wölflin führt jede Kunst vom Linearen zum<br />

Malerischen und damit zur Auflösung der Form.<br />

Mit der Auflösung der Form lässt sich aber<br />

gestalterisch keine Spannung mehr herstellen und<br />

damit kein ästhetisches (harmonisches) Bild.<br />

4. Das horizontale oder vertikale Prinzip:<br />

Die Betonung des Horizontalen fördert den<br />

Eindruck der Ruhe, die Betonung des Vertikalen<br />

den des Erhabenen, des Aufmerksamkeit<br />

Fordernden.<br />

5. Das Einheits- oder Vielheitsprinzip:<br />

Es entspricht dem Entwicklungszug vom Linearen<br />

zum Malerischen. Im Barock mussten sich die<br />

Einzelelemente dem Ganzen unterordnen. Danach<br />

kam eine Entwicklung zu einer zunehmenden<br />

Vielheit.<br />

6. Das konkave oder konvexe Prinzip:<br />

(konkav = nach unten gekurvt,<br />

konvex = nach oben gekurvt, Katzenbuckel).<br />

Großer Gestaltungsbereich bei der Boden-<br />

modellierung: Mulden und Erhebungen. Das<br />

Konkave unterstreicht die Horizontale und lädt<br />

zum Betrachten ein.<br />

7. Das Ruhe- und Bewegungsprinzip:<br />

(Verwandt mit dem horizontalen und vertikalen<br />

Prinzip).<br />

+ Das Hauptelement der Ruhe ist im Garten der<br />

Rasen.<br />

+ Bewegungselemente sind Mauern, Treppen,<br />

Gehölzkulissen, Pflanzrabatten und Wasser.<br />

+ Mauern in einer bewegten Pflanzung können<br />

Ruhepole sein.<br />

Jede Bewegung benötigt zu ihrer Wirkung als<br />

Gegenpol einen ruhigen Bereich.<br />

8. Das Licht- und Schattenprinzip:<br />

Als Wechselspiel, Schlagschatten oder Beleuch-<br />

tungseffekt.<br />

9. Das Hintergrund und Vordergrund:<br />

Über die Perspektive erhalten die Räume ihre<br />

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