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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Mittelpunkte. Bereits in London wurden eine Vielzahl gusseiserner Brunnen für öffentliche<br />

Anlagen und Gärten angeboten.<br />

Diese Entwicklung wurde zusätzlich durch neue technische Entwicklungen gefördert. Neue<br />

Pumpsysteme und die Elektrizität erlaubten jetzt bisher nie gekannte<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Die Weltausstellungen boten dabei die besten Voraussetzungen,<br />

neueste Kreationen im Bereich des Fortschritts zu demonstrieren. Immer großartigere Effekte<br />

wurden vorgestellt:<br />

- 1889 in Paris: Erstmals Wasserspiele mit künstlichen Lichteffekten.<br />

- 1970 in Osaka: Isamu Noguchi verschmolz in seiner Installation von<br />

12 Brunnen Wasser, Licht, Klang und Farbe zu einer<br />

bisher nicht gekannten Einheit.<br />

Bereits seit 1925 waren die bisher dominierenden figürlichen Brunnendarstellungen immer<br />

seltener geworden. An ihre Stelle traten vom Futurismus und Kubismus beeinflusste<br />

Skulpturen. In den neuen Brunnen verschmolzen Technik und Energie zu einer neuen<br />

formalen Einheit.<br />

Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts entstanden dann völlig neuartige eigenständige<br />

Brunnen, die oft ganze Wasserlandschaften bildeten. Meistens nutzten sie große<br />

Wassermassen in Verbindung mit starken Umwälzpumpen. In den letzten Jahrzehnten kamen<br />

dann noch digitale Steuerungssysteme hinzu. Berühmt wurden u.a. die Brunnen des<br />

amerikanischen Landschaftsarchitekten Dan Kiley (1912 – 2004; durch sein Studium der<br />

Arbeiten von Le Nôtre einer der Väter des „Klassisch modernen Stils“): z.B. Fountain Place,<br />

Dallas (zusammen mit Peter Walker). Die neuen Brunnen konnten aber auch so verspielt sein<br />

wie die von Jean Tinguely (z.B. der „Fastnachtbrunnen“ in Basel, 1977) oder versuchen, zu<br />

neuen ästhetischen Erfahrungen auf einer spirituellen Ebene zu führen, wie diejenigen von<br />

George Tsutakawa (1910 – 1997; amerikanischer Maler und Bildhauer, schuf über 75<br />

Brunnen), der Wasser und Metall zu einer Einheit zu verbinden suchte.<br />

Der Brunnenbau ist heute oft das Ergebnis einer Zusammenarbeit mehrerer Spezialisten:<br />

Einem<br />

- Künstler, Entwerfer der ästhetischen Konzeption,<br />

- Ingenieur für die Ausführung,<br />

- Lichtdesigner,<br />

- Gartenarchitekten.<br />

Neben den traditionellen Möglichkeiten kommen neue der digitalen und der<br />

Computersteuerung hinzu. Besonders kinetische Brunnenentwürfe (Kinetik = Lehre von den<br />

Kräften der Bewegung), ihr Spiel mit dem aufsteigenden und fallenden Wasser stehen im<br />

Mittelpunkt des Interesses (jeder Wasserstrahl wird dabei über einen Computer gesteuert und<br />

schafft dabei ein Muster dreidimensionaler Wasserskulpturen). Zeitgemäße Brunnen wollen<br />

einerseits naturgetreuer sein, andererseits steigern sie digital die sinnliche Aussage der<br />

Wasserkräfte. Zwar ist heute theoretisch Wasserkunst in allen Aggregatzuständen in einem<br />

Garten möglich, doch werden in der Regel nur Wasserbecken, Springbrunnen und in letzter<br />

Zeit evtl. Schwimmbecken hier errichtet.<br />

Es gibt zwei Brunnengruppen:<br />

- Das Wasser ist das beherrschende Element. Hier bestimmt allein das Wasser<br />

deren Wirkung.<br />

- Die Brunnenelemente sind die wichtigeren Bestandteile, das Wasser<br />

begleitet sie nur dekorativ oder in ihrer Wirkung steigernd. Die Brunnen<br />

könnten hier skulptural ästhetisch auch ohne das Wasser bestehen. Dies gilt<br />

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