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- mit knapp 25.000 Genen (2006 waren 23.700 bekannt. Sie stellen die<br />

eigentlichen Erbinformationen dar. In ihnen werden Proteine, Eiweiße<br />

produziert: Jedes Gen 5 – 10 verschiedene Proteine (manchmal aber auch<br />

mehrere 100), so dass der Mensch wahrscheinlich bis zu 1 Mio. verschiedener<br />

Proteine besitzt. Sie bestimmen die Eigenschaften eines Menschen. Er kann sich<br />

ihrem Einfluss nicht entziehen.<br />

136<br />

Die Gene bestehen wiederum aus der DNA (insgesamt kennt man bis jetzt 3,2<br />

Milliarden verschiedener Basenpaare (Forschungsstand 2006). Die DNA-<br />

Moleküle bestehen aus kodierten und nicht-kodierten Sequenzen. Die<br />

nichtkodierten DNA (Introns) trennen die kodierten Abschnitte und bestimmen<br />

wahrscheinlich die Komplexität des Organisationsgrades innerhalb eines<br />

Moleküls und das Regulationssystem in der Zelle. Sie beeinflussen damit<br />

entscheidend die Eigenschaften der Proteinvarianten. Über sie weiß man<br />

eigentlich sehr wenig. Bisher hatte man ihnen für den Aufbau des Eiweißes<br />

kaum eine Bedeutung zugesprochen. Sie galten bisher als der unbekannte, aber<br />

auch unbedeutende Teil der DNA (als Müll, „Dark Matter of the genome“, Junk-<br />

DNA“).<br />

- mindestens 300.000 Proteinspecies (Eiweißspecies),<br />

- Millionen verschiedener Antikörperspecies (in seinem Immunsystem),<br />

- Ca. 200 verschiedene Zelltypen.<br />

Dabei haben alle Zellen im Körpeer das gleiche Genom (Genom = alle in einem haploiden<br />

Kern vereinigten Gene; 2006 waren sich die Genetiker noch nicht darüber einig, was<br />

eigentlich ein Gen sei).<br />

Im Gegensatz zu unserem bisherigen „Wissen“ ist das Genom keine feste, unabänderliche<br />

Größe. Bisher glaubte man, dass jedes Gen nur 2x existiert (je 1x aus dem väterlichen und 1x<br />

aus dem mütterlichen Satz). Heute ist bekannt,<br />

- dass evtl. nur 10 % unserer „aktiven“ Erbanlagen den mütterlichen oder<br />

väterlichen Varianten folgen (welcher, wird bereits im Embryo festgelegt und<br />

von jeder einzelnen Zelle für sich entschieden).<br />

- dass es von den verschiedenen Erbinformationen in den Zellen eine<br />

unterschiedlich große Zahl an Kopien geben kann (bisher bis 16<br />

Kopiervarianten bekannt), die das CNV-Profil eines jeweiligen Menschen<br />

bestimmen. Es ist immer verschieden und befindet sich in einem ständigen<br />

dynamischen Prozess. Wahrscheinlich ist diese Kopiermechanik verantwortlich<br />

für die Verschiedenartigkeit der einzelnen Menschen (z.B. seine<br />

Hirnfunktionen, aber auch seine Krankheiten).<br />

Man geht heute davon aus, dass jedes zweite Gen Unterschiede zu den elterlichen Genkopien<br />

besitzt (durch den Einbau von Abschnitten an neuen Stellen, anderen Reihenfolgen, dem<br />

Fortfall von alten oder dem Einbau von neuen Abschnitten). Diese Veränderungen laufen<br />

ständig ab. Bereits jede einzelne Zelle stellt ein eigenes genetisches Universum dar. Der<br />

einzelne Mensch besteht aus einer Vielzahl von Zellverbänden mit einem unterschiedlichen<br />

genetischen Netzwerk.<br />

Für uns ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass alle sozialen und materiellen<br />

Außenfaktoren (u.a. Stress, Ernährung, Sozialkontakte) bis in die Zellkerne hinein auf uns<br />

Einfluss nehmen. Man kennt zwar inzwischen die menschlichen DNA-Sequenzen relativ<br />

genau (ihre Erforschung begann erst 1990 mit dem „Humangenom-Projekt“ in den USA).<br />

Dies entspricht aber nur etwa der Kenntnis der Hardware des menschlichen Erbgutes, der

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