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280<br />

Umwelt.<br />

- bei ökologischen Rahmenbedingungen radikale ästhetische<br />

Überlegungen.<br />

- das Einbringen eigener Elemente durch die Benutzer (in seine Konzepte).<br />

- die Schaffung einer zeitgenössischen Landschaft (nicht einer neuen<br />

Illusion).<br />

(Ausgehend von<br />

+ zeitgenössischen Alltagsmaterialien<br />

(z.B. Metall, Asphalt, Beton,<br />

die der Landschaft entstammen,<br />

ihnen evtl. einen neuen Wert geben).<br />

+ Arrangements, die sich ständig verändern (durch die Witterung<br />

und die Jahreszeit).<br />

Jeder gelungene Garten muss auch als ein Ausdruck seiner Zeit interpretiert werden können.<br />

Hugo von Hofmansthal schrieb einmal, dass in ihm sein Besitzer immer seine stumme<br />

Biographie schreibt. Unser heutiger Garten wird dagegen immer unverbindlicher. Zwoch<br />

beklagt deshalb seinen zunehmenden Verlust an „Autonomie als künstlerische Disziplin“. Für<br />

ihn werden in Deutschland keine inhaltlich bedeutsamen Projekte verwirklicht. Nach ihm<br />

werden hier nur realisiert „ein Irgendetwas, ein Irgendwie, ...., eine Bundesgartenschau“.<br />

Nach ihm darf eine zeitgemäße Gestaltung nicht verzichten auf<br />

- Form,<br />

- Konsequenz,<br />

- Abstraktion (inhaltliche Verallgemeinerung),<br />

- Ästhetik.<br />

Sie soll sich keinem Konformismus (Übereinstimmung mit der Mehrheitsmeinung) fügen und<br />

ihre Gestaltungsdetails nicht verwässern.<br />

„Die Gestaltung sollte den Wechsel der ästhetischen Imagination – den Übergang von der<br />

schönheitlichen zur epistemischen (erkenntnisorientierten) Ästhetisierung – konsequent<br />

nachvollziehen. Dadurch vermöchte sie dem kulturellen Wirklichkeitsverständnis Ausdruck<br />

verleihen. Sie könnte, was die Köpfe dieses Jahrhunderts herausgefunden haben und was die<br />

meisten von uns ohnehin im Grunde spüren und zunehmend denken, auch alltäglich,<br />

sinnenhaft und körperlich erfahrbar machen. Eine solche Gestaltung würde nicht mehr im<br />

Mantel des nachmetaphysischen Mediums Ästhetik betreiben, sondern würde uns mit dem<br />

Geist der Zeit – mit seinen Errungenschaften, Problemen und Einsichten – vertraut machen.<br />

Eine solche Kunst ..... wäre auf der Höhe der Zeit. In einem heutigen, moderaten Sinne dürfte<br />

man sie sogar „avantgardistisch“ nennen“. (Wolfgang Welsch, Philosoph; beschäftigt sich<br />

intensiv mit dem Grenzbereich zwischen Philosophie und Kunst).<br />

Unter dieser Vorgabe stellt sich der Garten als ein „Denkraum“ dar, der von dem jeweiligen<br />

Geist seiner Zeit ausgeht, von ihrem aktuellen Wirklichkeitsverständnis.<br />

„Eine gepflegte Gartenkultur setzt in einem Land zum einen ein gehöriges Maß an<br />

Allgemeinbildung, zum anderen die notwendige Wertschätzung der kreativen Berufe voraus.<br />

Gartenkunst ist hierzulande immer noch ein Luxusprodukt. Und warum sollte es<br />

Gartenkünstlern anders gehen als Musikern, Malern oder Bildhauern?“ (Georg von Gayl,<br />

2004).<br />

Gleichzeitig gilt die Aussage von Kienast:<br />

„ Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er erfordert das, was in<br />

unserer Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit,<br />

Zuwendung und Raum. Er ist der Stellvertreter der Natur, in dem wir Geist,

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