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im Farbenkreis.<br />

Um 1830 wurde es dann Mode, Blumen in Beeten in großen<br />

Massen zu pflanzen. Um 1850 erreichte die Tendenz zu<br />

starken Kontrasten auch in den Grünanlagen einen Höhepunkt.<br />

Auffallende Gehölze (z.B. Blutbuchen) und panaschierte<br />

Formen wurden sehr beliebt. Petzold schrieb 1853 eine<br />

Farbenlehre für die Landschaft (ausgehend von Pflanzkontra-<br />

sten), Jäger versuchte dagegen bereits 1858 die leuchtenden<br />

Farben zu beschränken. Der „geläuterte Geschmack“ der bald<br />

danach naturnahe Formen und Pflanzenkombinationen<br />

bevorzugte, entsprach zunächt nur dem Geschmack einer<br />

kleinen Oberschicht. Es war dann erst Gertrude Jekyll, die statt<br />

der kräftigen Komplementärfarben zu den benachbarten<br />

Farben, Pastelltönen mit feinen Farbnuancen wechselte. Sie<br />

leitete damit die große Zeit des englischen Rabattengartens<br />

ein.<br />

Die ersten Beetpflanzen waren Symbolpflanzen (Marien-<br />

pflanzen) und dienten weitgehend auch zu Heilwecken:<br />

- 9. Jh.: Schwertlilien u. Madonnenlilien,<br />

Rosa alba u. R. galli<strong>ca</strong>.<br />

- 12.Jh.: Akelei, Christrosen, Pfingstrosen.<br />

- 13.Jh.: Eisenhut, Goldlack, Osterglocken.<br />

- 14.Jh.: Nachtviole.<br />

- 15.Jh.: Stockrosen, Löwenmäulchen, Margeriten,<br />

Levkojen, Vergissmeinnicht,<br />

Maiglöckchen, Märzenbecher, Feuerlilien.<br />

- eine Rabatte (engl. Border):<br />

Klassische Form: Eine an einen Weg, eine Mauer oder Hecke<br />

angelehnte Staudenpflanzung mit einer klaren<br />

Höhenstaffelung. Die Pflanzung erfolgte von<br />

hinten nach vorne. Entscheidend: Die Zur-<br />

Schau-Stellung der Blüten. Eine Rabattenbreite<br />

von 2,7 m erlaubte 3 abgestufte Pflanzreihen.<br />

(man blickte auf die Pflanzung von außen).<br />

Heutige Form: Vielschichtiger. Es sind andere Anordnungen<br />

erlaubt. Auch hat sich das frühere Arten- und<br />

Sortenspektrum stark verändert.<br />

In der Renaissance waren sie noch flach, im Barock leicht<br />

gewölbt (d.h. mit einem „Eselsrücken“ versehen). Für die<br />

Blumenauswahl war die Blütendauer entscheidend. Man<br />

besaß deshalb eine Frühjahrs-, Sommer- und eine Herbst-<br />

pflanzung. Nach unserem heutigen Verständnis handelte es<br />

sich dabei weitgehend um Sammlergärten, so dass sie<br />

ästhetisch von Farbmischungen bestimmt wurden. An diesem<br />

System der jahreszeitlichen Bepflanzung hielt man in<br />

Deutschland bis zum Beginn des 20. Jhs. fest. Nach dem 1.<br />

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