25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Damit bot sich eine Verbindung zum antiken Vierungsgarten an, die geistig aber als solche<br />

nie bestand, sondern sich nur aus einer anderen Nutzungstraditon ergab.<br />

Der Quartieranbau<br />

- sicherte den Menschen eine gewisse Vielseitigkeit der Gemüsearten,<br />

- minderte den Schädlingsbefall,<br />

- trennte „unverträgliche“ Früchte über einen längeren Zeitraum voneinander,<br />

- erlaubte einen Zwischenanbau von „Gesundungsfrüchten“.<br />

So sind unsere heutigen „Bauerngärten“ nur romantische Rückblicke eines vom realen<br />

Landleben entfremdeten Bürgertums, bzw. der Stadtbevölkerung des 19. Jhs, die dann später,<br />

als es der Landbevölkerung selber besser ging, als ein Teil ihrer Tradition akzeptiert wurden.<br />

Vorher wären diese Menschen für eine solche Gartenform viel zu arm gewesen. Im<br />

Vordergrund ihres Denkens stand allein die tägliche Ernährung. Viel zu der bestehenden<br />

Bauerngartennostalgie haben beigetragen in England die wohlhabende Gertrude Jekyll und in<br />

Deutschland der Hamburger Kunsthallendirektor Lichtwark.<br />

Nutzgärten haben ihren eigenen Reiz, der ihren Besitzern neben den Naturkontakten zu<br />

frischem Obst und Gemüse verhilft und auch zu viel Gartenerfahrungen führt. Oft befriedigen<br />

sie diese auch durch ihre ausgestrahlte Ordnung ästhetisch am meisten (obwohl sie in der<br />

Regel nicht vorrangig ästhetisch orientiert bepflanzt wurden). Eine fehlende Ordnung fällt in<br />

ihnen sofort auf.<br />

Im 18. Jh. erfolgte dann ein allgemeines Umdenken im Gemüseanbau, - weg von der<br />

Dreifelderwirtschaft.<br />

- Man ging jetzt davon aus, dass die verschiedenen Arten verschiedene<br />

Nährstoffe dem Boden unterschiedlich stark entziehen und man bei der<br />

Berücksichtigung dieses Umstandes in der Fruchtfolge auf das Brachjahr<br />

verzichten könne.<br />

- Eine methodische Pflanzenzüchtung setzte ein (ab Ende des 18. Jhs,<br />

hauptsächlich durch Auslese). Dabei wurde auf die lokalen Anforderungen<br />

und die persönlichen Geschmacksvorstellungen besonders Rücksicht<br />

genommen (Die heutige Züchtung orientiert sich dagegen an den Wünschen<br />

der Erwerbsgärtner: Großer Ertrag, leichte Ernte, Krankheitsresistenz. Der<br />

Geschmack interessiert nur nebensächlich. Die Europäische Wirtschafts-<br />

kommission unterwirft sie noch zusätzlich bestimmten größenbezogenen<br />

und optischen Normen, so dass der Geschmack völlig auf der Strecke<br />

bleibt. Der private Gemüsegärtner kann dem entgegenwirken, indem er<br />

bevorzugt alte, bewährte Sorten anbaut. (es gibt für deren Verbreitung<br />

Vereine!).<br />

Die Hauptgemüsearten sind (hier geordnet nach einer möglichen Zuweisung in Quartiere):<br />

1. Quartier (einer möglichen Fruchtfolge):<br />

- Bohnen: Bringen mit Hilfe stickstoffbindender Bakterien Stickstoff in den<br />

Boden. Werden in der Fruchtfolge als 1. Gemüse angebaut.<br />

> Stangenbohnen: Früher auch Zierkletterpflanzen, nicht vor<br />

den Eisheiligen ausbringen.<br />

> Buschbohnen.<br />

- Erbsen: Anbau ist heute wegen des Tiefkühlangebots selten.<br />

- Zwiebeln: Der heutige Anbau erfolgt weitgehend mit Hilfe von<br />

722

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!