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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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(verträgt keinen Schnitt),<br />

Heian-Zeit: Symbol der Vergänglichkeit,<br />

Mittelalter: Symbol für das Leben der Samurei.<br />

- Pflaume wird stark beschnitten<br />

(deshalb oft alter Stamm mit jungen Trieben).<br />

Brücken: - Zum Überqueren von Wasser.<br />

- Verbinden symbolisch die Welt der Menschen und<br />

die der Götter.<br />

- Übergang von einer gewöhnlichen zu einer höheren<br />

Bewusstseinsebene.<br />

(Wurden so aus der Landschaftsmalerei in die<br />

Meditationsgärten übernommen).<br />

Skulpturale Dekorationsstücke (nur diskrete Verwendung):<br />

- Laternen: Zunächst nur am Eingang von Schreinen<br />

und Tempeln.<br />

Im Mittelalter von den Tee-Meistern zur<br />

Erzeugung einer besonderen Stimmung<br />

eingesetzt (weniger ihres schwachen<br />

Lichts wegen).<br />

- Steine und Felsblöcke.<br />

- Gehölze (z.B. geschnittene Kiefern).<br />

(In den historischen japanischen Gärten werden<br />

wenig Skulpturen verwandt. Dafür wird aber der<br />

ganze Garten wie eine Skulptur behandelt).<br />

Mauern und Zäune: - Sie dienen der Umfriedung.<br />

- Je nach Höhe, Stellung und Transparenz<br />

beeinflussen sie das Blickfeld.<br />

- Oft sehr dekorativ gestaltet (entgegen dem<br />

sonstigen Understatement der japanischen<br />

Gestalter).<br />

In die neueren japanischen Gärten sind europäische Einflüsse eingegangen (z.B. Rasen,<br />

gespaltene Granitsteine an die Stelle von Findlingen). Aber selbst bei neuen Materialien wird<br />

auf deren sinnlichen Bezug zur Umgebung geachtet. Ihr vielleicht bekanntester Schöpfer war<br />

Mirei Shigemori mit etwa 250 Gärten (dreiviertel von ihnen als Trockengärten). Er arbeitete<br />

stark mit symbolischen Andeutungen (gefärbte Böden als Gartenfelder, keine Pflanzen) und<br />

griff die Linien und Farben der Natur auf.<br />

Der japanische Garten erwuchs aus einer animistischen Anschauung (dem Glauben an die<br />

Beseeltheit der Natur). Er stellte deshalb mehr als nur ein hübsches Bild dar. Er war als ein<br />

religiöses Kunstwerk ein Ort und Gegenstand der Meditation. In der Zen-Kultur kennt man<br />

dabei zwei Formen der Meditation, die der Ruhe, in der man die Stille pflegte und die der<br />

Bewegung, zu der auch die tägliche Gartenarbeit gehörte. Für uns Europäer haben diese<br />

Gärten einen mehrfachen Wert:<br />

- Durch sie können wir einen möglichen Kunstcharakter des Gartens nicht mehr<br />

in Frage stellen.<br />

- Über sie kann die Möglichkeit des Einbringens eines emotionalen und geistigen<br />

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