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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- erhielten Namen (in Herford z.B. Altstädter, Neustädter Brunnen),<br />

- wurden zur Osterfeier geschmückt (Oberfranken),<br />

- dienten dem jährlichen Geldbeutelwaschen (Schwaben),<br />

- dienten als Glücksbringer (durch Wurf einer Münze in einen Brunnen; dies<br />

als Verstärker für den Wunsch einer Rückkehr an diesen Ort (besonders<br />

bekannt beim Trevi-Brunnen in Rom)),<br />

- dienten als Symbol: z.B. als<br />

+ Wohnort von Gottheiten und Nymphen (Antike),<br />

+ Grundlage gottgefälliger Handlungen (z.B. Taufe),<br />

+ spirituelle Energie ( dies u.a. bei vielen Ritualen der<br />

Reinigung),<br />

+ Quelle des Lebens (z.B. als Jungbrunnen),<br />

+ Symbol der Liebe (z.B. im „Roman de la Rose“, 13.<br />

Jh.),<br />

+ Hauptelement eines Gartens (Boc<strong>ca</strong>ccio „Teseida“,<br />

Dantes Gesang über das Paradies),<br />

+ für das Paradies (z.B. Vier-Flüsse-Brunnen, diese<br />

standen manchmal auch für die vier Apostel<br />

oder die vier Erdteile).<br />

Fast alle Städte, die eine mittelalterliche Vergangenheit haben, besitzen ihre Brunnen, auf die<br />

sie heute besonders stolz sind. In Herford sind dies der<br />

- Alte Abteibrunnen (Rathausplatz, unscheinbar, Entstehungszeit<br />

unbekannt. Man fand auf seiner Sohle u.a. eine Gold-<br />

münze von 1577),<br />

- Neustädter Brunnen (Neuer Markt, erbaut 1599),<br />

- Altstädter Brunnen (Münsterkirchplatz, erbaut 1616).<br />

Im Laufe der Zeit wurden in Herford zusätzlich sieben neue Brunnen aufgestellt, die das<br />

spezifische Gesicht eines Platzes unterstützen, an ein geschichtliches Vorkommnis oder<br />

bekannte, bzw. beliebte Herforder (z.B. Wittekind, „Mutter Grün und Trompeter Oskar“)<br />

erinnern sollen.<br />

Durch ihren hohen Symbolgehalt wurden Brunnen früher gerne zu Zwecken der<br />

Selbstdarstellung, bzw. einer gezielten Heldenverehrung genutzt. Schon Cosimo I. de Medici<br />

demonstrierte mit Hilfe des Nymphenbrunnens in Florenz (1560 – 1575, geschaffen von<br />

Ammanati) seinen Reichtum und seine Macht. Ludwig XIV. schuf in Versailles eine<br />

gewaltige Brunnenfolge zu seiner Selbstverherrlichung. Götter und Helden (besonders<br />

Herkules) standen symbolisch für die jeweiligen Herrscher. Erst nach dem 2. Weltkrieg ließ<br />

diese Form der Werbung nach, weil an die Stelle figürlicher Darstellungen Abstraktionen<br />

traten.<br />

In der Renaissance (besonders nach der Wiederentdeckung der Schriften von Heron von<br />

Alexandrien, Neuherausgabe 1575) begann man in Italien mit dem Wasser zu spielen. Es<br />

stand im Mittelpunkt vieler Gartengestaltungen, die dann die gesamte europäische<br />

Gartenkunst beeinflussten:<br />

- Villa d’Este: Geschaffen von Pirro Ligorio für Kardinal Ippolito<br />

d’Este nach 1549.<br />

Für viele Menschen der zweite Höhepunkt der<br />

Wasserverwendung in einer Gartenanlage (erste =<br />

maurische Gärten in Granada). Unterhalb einer zu einem<br />

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