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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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- ein Synonym für Glück, Schönheit jenseits eines Nutzens, Freiheit.<br />

- ein Sinnbild für das ständige Werden und Vergehen.<br />

- ein Ausdruck der Sehnsucht (u.a. nach einem schöpferischen Tätigsein).<br />

- eine in Eigeninitiative gestaltete Freizeit (und damit ein Ausdruck der<br />

Selbstverwirklichung).<br />

- ein Raum für die sinnliche Seite des Lebens.<br />

- eine Bühne der Selbstinszenierung.<br />

- im eigentlichen Sinne nie Natur, sondern nur Kultur mit den Mitteln der Natur<br />

(Neben der Gartenkunst gibt es eine Natur-Kunst, die mit Hilfe von<br />

Eingriffen in die Natur sich zu Projekten inspizieren lässt. Zu ihr<br />

gehört besonders die Land-Art).<br />

- eine naturnahe Lebenswelt (für viele Menschen die wichtigste).<br />

- ein schöpferisch-autonomer Ort, in dem sein Schöpfer seine ästhetischen<br />

Vorstellungen umsetzen kann.<br />

- ein Inhaltsträger (er besitzt Bedeutungen).<br />

- ein Lebensumfeld, eine persönliche Kulisse unserer Existenz.<br />

- ein Ort einer gedachten „heilen Welt“ (Symbol für das Paradies).<br />

- ein Ort der Romantik, der Erotik.<br />

Ein Kennzeichen unserer Zeit in unserer Kultur ist für die Mehrzahl der Menschen der<br />

weitgehende Mangel an Natur. Obwohl wir ständig von ihr sprechen, kennen wir sie<br />

eigentlich kaum. Und was wir als solche darstellen, ist oft nur ein ärmlicher Teilaspekt von<br />

ihr, über den sie uns eigentlich noch fremder wird, als sie es uns bereits ist. Die eigentliche<br />

Natur zielt auf das Leben, ist stark und unterliegt einem ständigen Wandel. Unsere Kultur<br />

dagegen besitzt eine beharrende Seite, weil sie über die Tradition nur so ihren<br />

Orientierungscharakter für uns erhält. Wir müssen aber verstehen, dass wir zugleich ein Teil<br />

der Natur sind, in unseren biologischen Abhängigkeiten in ihr stehen, d.h. letztlich von ihr<br />

abhängig sind. Unser Garten wird von hierher zum Luxus eines Betrachtenden, zum Inhalt<br />

einer ständigen Auseinandersetzung. Er ist der Ausdruck einer spezifischen Nutzung der<br />

Natur und damit zugleich ein Bindeglied zwischen dem Menschen und der Natur. Obwohl er<br />

etwas äußerst Komplexes ist, zielt er gemäß dem menschlichen Grundbedürfnis nach<br />

Sicherheit auf Dauer. (hier liegt das Problem des Erhalts historischer Gärten. Obwohl sie<br />

etwas Dynamisches sind, versucht man sie als Kulturaussage zu erhalten und muss sich damit<br />

mit einem großen Kostenaufwand gegen ihre natürliche Weiterentwicklung stemmen.<br />

Andererseits gibt es auf die Dauer keine Kultur, wenn man für deren jeweiliges aktuelles<br />

Verständnis nicht mehr deren geschichtliche Herkünfte kennt. Eine Kultur beinhaltet immer<br />

auch eine Vergangenheit).<br />

Zurzeit spielen in unserer kurzlebigen Gesellschaft sogenannte „temporäre Gärten“ eine große<br />

Rolle. Sie sind auf einen kurzfristigen Konsum hin angelegt, auf Effekthascherei, Ausdrücke<br />

eines gärtnerischen Happenings oder einer kurzlebigen Illusion. Bestimmte Garteninhalte<br />

werden modisch für große Bevölkerungsmassen für einen kurzen Moment aufbereitet. Mit<br />

Gartenkunst haben sie eigentlich nichts gemein, da diese auch immer eine gewisse<br />

Entwicklung in sich beinhaltet, die eine Dauer voraussetzt.<br />

Gartenbilder sind der Ausdruck eines Lebensgefühls. Ein Garten spiegelt die Bedürfnisse<br />

seines Besitzers wieder. Gärten sind private Rückzugsräume aus einer hektischen Arbeitswelt.<br />

Indem sie diese in die Gestaltung indirekt als Gegenpol einbeziehen, werden sie zu einem<br />

Ausdruck der Lebensgewohnheiten ihrer Besitzer - verbunden ist damit ihre gewonnene<br />

zunehmende Individualität. Als erweitertes Wohnzimmer kann ein Garten zu einem<br />

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