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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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Für Pflanzenkompositionen gibt es nach ihm keine festen Regeln. Pflanzempfehlungen sollen<br />

nur als Anregung dienen und sind nicht als Anweisung zu verstehen. Über die ständige<br />

Korrektur unbefriedigender Pflanzenkombinationen könne jeder Gartenliebhaber zu seinem<br />

Ideal gelangen.<br />

Bei der Arbeit mit Pflanzen ist auch deren sich veränderndes Bild im Jahresverlauf zu<br />

berücksichtigen: z.B.<br />

- im Frühling: ihr Austrieb und das frische Laub,<br />

- im Sommer: die Attraktivität des Laubes, der Aufbau und die Farbe der<br />

Blüten,<br />

- im Herbst: die Fruchtstände,<br />

- im Winter: das morbide Bild der abgestorbenen Pflanzenteile.<br />

Sie alle beeinflussen das jeweilige Gartenbild. Die Blüte dauert dabei oft nur wenige Wochen,<br />

manchmal nur wenige Tage. Das Bild englischer Rabatten, der Kombination von Farbe und<br />

Blütezeiten über einen längeren Zeitraum, ist nur befriedigend mit einem großen<br />

Pflegeaufwand und dem Einsatz von Massen von Sommerblumen zu erreichen. Das deutsche<br />

Ausgehen von den Lebensbereichen als wichtigstes Pflanzkriterium führt zu einer größeren<br />

Sicherheit im Erzielen gewünschter Pflanzenbilder, bei einem gleichzeitig geringeren<br />

Arbeitsaufwand. Die Konzentration auf wenige dominante Arten als Grundgerüst (z.B. nur 3<br />

– 6) in Verbindung mit Begleitarten aus der jeweiligen Pflanzengesellschaft führt zu einem<br />

ausdrucksstärkeren, naturnäheren Pflanzenbild. Ihr ästhetischer Einsatz unter Beachtung<br />

räumlicher Kriterien machen die Rabatte dann zu einem Kunstwerk.<br />

Das bedeutet nicht, dass sich im Laufe der Gartengeschichte nicht großartige<br />

Pflanzenkombinationen herausgebildet haben, die auch heute noch pflanzenswert sind. Dabei<br />

spielen jeweils<br />

- die Anzahl der Pflanzen, ihre Vielfalt und Anordnung eine Rolle,<br />

- ihre Wiederholung, bzw. ihr Rhythmus,<br />

- ihre Harmonie in der Zusammenstellung ihrer Kontraste<br />

eine Rolle, d.h. das Spiel zwischen Ruhe und Spannung, das jeder Gartengestaltende<br />

individuell für sich entscheiden muss.<br />

Pflanzenkombinationen können ausgehen von der Betonung<br />

- bestimmter Jahreszeiten (z.B. der Konzentration einer Blütenfülle auf eine<br />

bestimmte Jahreszeit: Frühling, Früh-, Hoch- oder Spätsommer),<br />

- bestimmter Themen (z.B. sinnlicher Wahrnehmungsbereiche wie Farben, Düfte<br />

usw., Materialien wie Wasser, Steine usw.),<br />

- verschiedener Lebensbereiche,<br />

- ihrer Eigendynamik,<br />

- der Form bestimmter Pflanzenteile (z.B. Blütenformen: aufrechte, kugelige,<br />

flache u.a.),<br />

- der Standfestigkeit abgestorbener Pflanzenteile (wichtig für das Winterbild),<br />

- der Struktur und Oberfläche der Blätter (z.B. glänzend, rauh u.a..),<br />

- von Symbolen (z.B. einer Zusammenstellung von Marienpflanzen).<br />

Bekannte Zusammenstellungen sind z.B.:<br />

- Schneeglöckchen + Krokusse (C. tommasinianus)<br />

(Kombination aus dem 16. Jh., eine Art sollte immer eindeutig<br />

überwiegen; Vorfrühling),<br />

- Schneeglöckchen + Winterlinge + Cyclamen coum (Vorfrühling),<br />

- Leberblümchen + Krokusse + Traubenhyazinthen + Cyclamineus-Narzissen +<br />

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