25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bei uns sind die japanischen Gärten nur selten stimmig. Allein mit einer Verwendung einiger<br />

japanischer Elemente ist es nicht getan. Es fehlt oft das notwendige Wissen um deren geistige<br />

Hintergründe und an einer notwendigen Konsequenz. Bei entsprechenden Anlagen sollte man<br />

nur bewährte Pflanzen verwenden und den japanischen Harmonievorstellungen folgen. Einige<br />

stilistische Anleihen aus diesem Kulturbereich sind vielleicht trotzdem hilfreich, wie z.B. die<br />

der japanischen asymmetrischen Dreiecksbeziehungen (allgemein bekannt aus der dortigen<br />

Blumensteckerei).<br />

Die Klimaveränderungen der letzten Zeit erlauben es immer mehr, auch bei uns<br />

wärmeliebende Pflanzen anzubauen. Dabei muss auf deren Lebensansprüche (Boden-, Licht<br />

und Klimaansprüche) eingegangen werden. Pflanzen aus unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

schaffen allerdings in der Regel nur Pflanzenbilder von kurzer Dauer. Gewünscht sind<br />

dagegen Pflanzenkombinationen von nachhaltiger Dauer. Es gibt für jede Gartensituation<br />

passende Gewächse. Die Empfehlung gegen den Modetrend auch wieder verstärkt heimische<br />

Pflanzen zu verwenden, schafft auch für unsere Natur wieder neue Rückzugsgebiete. Wir<br />

müssen in vielen Fällen nur die Schönheit unserer eigenen Pflanzenwelt wieder sehen lernen.<br />

Es gibt nicht viele Pflanzen, die schöner blühen als ein gewöhnlicher Holunderstrauch (von<br />

seinem Duft und seinen Beeren ganz zu schweigen), und es gibt kaum schönere<br />

Pflanzengestalten als die unserer Karden (ein etwa 2,5 m großes Diestelgewächs). Oft muss<br />

ein Autor für eine Pflanze nur schwärmen, um sie populär zu machen (s. z.B. V. Sackville-<br />

West bei den Helleborus).<br />

3. Gartenpflanzen und ihre Herkünfte<br />

Pflanzenformen sind Anpassungsergebnisse an eine bestimmte Umgebung. In der Evolution<br />

haben sich für jeden Standort bestimmte Pflanzenarten herausgebildet, die zusammengefasst<br />

wiederum einen Rückschluss auf dessen Beschaffenheit zulassen. Alle Wildpflanzen besitzen<br />

danach einen gewissen Zeigerwert. Heinz Ellenberg hat diese Werte für alle in Deutschland<br />

vorkommenden Wildpflanzen zusammengestellt. Wer sich die Mühe macht, für seinen Garten<br />

oder dessen Teile die darin am häufigsten vorkommenden Wildpflanzen zusammenzustellen,<br />

wird damit eine ideale Grundlage für dessen natürliche Wachstumsbedingungen erhalten. Für<br />

die Bestimmung der bei ihm vorkommenden Pflanzengesellschaften ist dabei auch die<br />

Häufigkeit der verschiedenen Arten zu berücksichtigen. Man unterscheidet danach<br />

- Charakterarten: Sie lassen auf eine bestimmte Pflanzengesellschaft<br />

schließen.<br />

- Differentialarten: Sie kommen in Pflanzengesellschaften nur als Unterein-<br />

heiten vor.<br />

- Begleitarten: Sie erlauben keinen Schluss auf eine bestimmte Pflanzen-<br />

gesellschaft.<br />

Auch das Fehlen dieser Arten ist in vielen Fällen aussagekräftig.<br />

Pflanzengesellschaften repräsentieren den botanischen Teil eines Biotops. Sie setzen sich aus<br />

den standortgemäßen Arten eines bestimmten ökologischen Standortes zusammen (die<br />

wissenschaftliche Lehre darüber ist die Pflanzensoziologie).<br />

Botanisch unterscheiden wir bei den Pflanzen (als Gestaltungsmaterial)<br />

- verholzende Pflanzen: + Bäume (immer- und sommergrüne),<br />

+ Sträucher (immer- und sommergrüne),<br />

(Immergrüne: Auch ihr Laub „lebt“ nur <strong>ca</strong>. 3 – 5<br />

Jahre. Ihr Laubfall erstreckt sich also nur über einen<br />

496

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!