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(dieser Garten hat mit dem Öko-Garten der 80er Jahre nichts<br />

mehr gemein. Jener war mehr naturschutzorientiert. Der heutige<br />

Naturgarten der Eden-Gärtner schafft einfach eine vielfältige<br />

Lebenswelt mit einer Bevorzugung heimischer Pflanzen und<br />

Materialien. Er orientiert sich verstärkt am Naturerlebnis).<br />

Die Eden-Gärtner schreiben: „Gärten sind lebendige Bilder. Sie sind Spiegelbilder unserer<br />

Persönlichkeit und unseres Naturbildes, sind Wirklichkeit unserer Träume. Jeder trägt in sich<br />

einen Schatz von Ideen und Wünschen, erwachsen aus Kindheitserfahrung oder dem<br />

individuellen ästhetischen Empfinden. Im Garten können wir unseren inneren Bildern Gestalt<br />

geben“.<br />

Mit diesem Verständnis kehren die „Gärtner von Eden“ wieder zur traditionellen<br />

Gartengestaltung zurück. Während die akademischen Gärtner ihre Einkommensbasis dadurch<br />

vergrößerten, dass sie ihr Berufsbild auf alle Bewertungs- und Gestaltungsaufgaben im<br />

Außenbereich ausweiteten, verbesserte diese Gruppe ihren Einkommenshintergrund, indem<br />

sie sich auf qualitativ hochwertige Arbeiten konzentrierte. Manchmal hat man den Eindruck,<br />

dass bei ihnen Gärten nur dann als gut gelten, wenn sie teuer sind. Ihr wichtigstes Ziel scheint<br />

ein möglichst hoher Gewinn zu sein. So hätten die Väter der Alternativ-Bewegung kein<br />

Verständnis dafür, wenn sie deren heutige „Naturgärten“ sähen. (der „Gewinngedanke“ und<br />

das „Naturnahe“ als etwas sozial Alternatives vertragen sich nicht so recht).Eigentlich haben<br />

sie mit einem „Naturgarten“ alter Prägung nichts mehr gemein. Auch scheint die Zuordnung<br />

der einzelnen Gärten zu den vier verschiedenen Gestaltungsschwerpunkten relativ willkürlich<br />

zu sein. Wenn man von ihren eigenen Publikationen ausgeht, dann würde der Autor viele von<br />

ihnen einer anderen Gruppe zuordnen.<br />

Positiv bleibt aber,<br />

- dass man die Kunden nach psychologischen Kriterien in verschiedene<br />

Verbrauchergruppen unterteilt<br />

- dass man von einem gewissen Niveau ausgeht.<br />

- dass damit der Beruf des Gärtners als Ganzes wieder aufgewertet wird.<br />

- dass man die Außenraumgestaltung wieder zum Handwerklich-Gärtnerischen<br />

zurückführt.<br />

(es ist auffallend, dass die Mehrzahl der „Gärtner von Eden“ nicht von den Hochschulen<br />

kommt).<br />

Die vier Gestaltungsschwerpunkte der „Gärtner von Eden“ gehen bei näherer Betrachtung von<br />

einem einfachen Schema aus, dass allein schon deshalb ein guter Ansatz ist. Sie unterscheiden<br />

einmal zwischen<br />

- extrovertiert oder introvertiert<br />

(d.h., kommunikationsfreudig, außenbestimmt oder innengeleitet),<br />

und bei diesen wiederum zwischen<br />

- kulturorientiert oder naturorientiert<br />

(d.h., kulturbetont, formbetont oder pflanzenbetont).<br />

Damit versucht man der Komplexität unserer Gesellschaft gerecht zu werden. Diese vier<br />

Gruppen könnte man, wenn man wollte, sinnvoll noch weiter unterteilen.<br />

Ein Problem dieser Gärtnergemeinschaft scheint es zu sein, dass sich eine Gruppe von ihnen<br />

esoterischem Gedankengut öffnet. In den Genius-loci-Gedanken werden dabei europäisierte<br />

Lehren des Feng-Shui hineingenommen. Damit will man den Garten in Einklang mit seiner

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