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liegt hauptsächlich in ihren farbkompositorischen Überlegungen. Auf sie<br />

gehen die relativ zwanglosen Staudenrabatten („Border“) innerhalb eines<br />

festen architektonischen Rahmens zurück. Sie stellte als erste künstleri-<br />

sche Überlegungen an deren Aufbau an. Daneben förderte sie die<br />

Verwendung heimischer Pflanzenarten (beeinflusst von Robinson) und<br />

entdeckte für sich gestalterisch den „Cottage“-Garten, der zum Inbegriff<br />

englischer Bauerngartenromantik wurde. (ursprünglich standen in ihm<br />

nur das für die Bauernfamilie Lebensnotwendige: Obst, Gemüse und<br />

Kräuter. Dann kamen mit dem zunehmenden Lebensstandard im 19. Jh.<br />

erste Blumen hinein. Heute ist der „Bauerngarten“ nur noch ein<br />

Blumenparadies mit etwas Zierkohl und einigen wenigen schmückenden<br />

nostalgischen Gemüsearten. In Deutschland kamen die entscheidenden<br />

Anregungen dazu von Lichtwark).<br />

Jekyll, von Hause aus wohlhabend, hat nicht nur in der englischen Mittelklasse das<br />

Garteninteresse entscheidend geprägt, sondern überall in der Welt eine große Neugierde auf<br />

englische Gärten geweckt, nicht nur in den USA (dort schufen erst Sweden / Oehme eine<br />

Umorientierung), sondern auch in Deutschland. In den 1980er Jahren gab es hier geradezu ein<br />

Jekyll-Fieber. Unter dem Einfluss Jekyll standen (in England):<br />

Lawrence Johnston (1871 –1958): Schöpfer von „Hidcote“ (ab 1907; und seit 1948 von<br />

„Serre de la Menton“ in Frankreich). Er unterteilte seinen Garten mit<br />

Hilfe von Hecken und Mauern in unterschiedlich große geometrische<br />

„grüne“ Räume und bepflanzte diese dann üppig mit Stauden. Jeder<br />

seiner Räume war einem speziellen Thema gewidmet.<br />

Vita Sackville-West (1892 – 1962): Schöpferin des Gartens von „Sissinghurst Castle“, heute<br />

einer der am meisten besuchten Gärten in England. Viele Teile wurden<br />

viel diskutiert („Weiße Garten“, Rosenwand). Schrieb über 50 Bücher,<br />

in denen sie teilweise autobiographisch ihre Beziehungen zu Violet<br />

Trefusis und Virginia Woolf verarbeitete.<br />

Christopher Lloyd (1922 – 2006): Schöpfer des Gartens von „Great Dixter“. Autor von 14<br />

Gartenbüchern. Orientierte sich an idealen farblichen Pflanzenkomposi-<br />

tionen. Berühmt sind seine „mixed Borders“ (gemischte Beete), in denen<br />

er Einjährige, Zweijährige und Stauden zusammenpflanzte.<br />

In ihrer Nachfolge stehen aber auch<br />

- Margery Fish,<br />

- Rosemary Verey,<br />

- Penelope Hobhouse.<br />

- Beth Chatto,<br />

die alle auf ihre Weise nach dem 2. Weltkrieg ein besonderes Interesse für die Gestaltung von<br />

Gartenbeeten zeigten.<br />

Ab etwa 1880 hatte die deutsche Heimatschutzbewegung eine Rückbesinnung auf die<br />

Schönheiten der heimischen Landschaft und deren charakteristische Pflanzen gefordert.<br />

Heinrich Salisch verkündete (1885): Die Natur „hascht nicht nach Effekten“, und Lichtwark<br />

empfahl (1909) für einen Heidegarten bodenständige Pflanzen. Seifert u.a. radikalisierten<br />

dann später nur noch diese Gedanken, indem sie sich z.B. gegen alle ausländischen Gehölze<br />

aussprachen. Er erklärte in diesem Rahmen 1934 die „Picea pungens glau<strong>ca</strong> zum Staatsfeind<br />

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