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Das Hauptziel jeder Proportion ist die Harmonie. Gemeint ist damit in der Architektur das<br />

Ebenmaß (im zwischenmenschlichen Bereich der Gleichklang der Gedanken und Gefühle). In<br />

der Antike bezog man sie zunächst auf die Symmetrie. Für Heraklit entstand sie aus der<br />

Vereinigung von Gegensätzen. Die damalige Harmonielehre hatte zwei Ansatzpunkte:<br />

- die mathematischen Erkenntnisse der Pythagoräer (besonders aus der Musik),<br />

- die dialektische Naturphilosophie, die nach Lösungen für das Gegensätzliche<br />

suchte.<br />

Über die Musik und die Astronomie („Sphärenharmonie“) nahmen die Harmonielehren<br />

Einfluss auf das gesamte europäische Denken:<br />

- Noch Kepler untersuchte die harmonischen Verhältnisse in den Planetenbe-<br />

wegungen.<br />

Erst nach Newton hörte ihr Einfluss auf die Naturwissenschaften auf.<br />

- Allerdings baute in der Biologie die Taxonomie noch auf der Harmonie der<br />

„natürlichen Systeme“.<br />

Heute hat sich der Harmoniebegriff in den Naturwissenschaften als unbrauchbar erwiesen.<br />

Seine Bedeutung hat er allerdings in der Kunst und damit in der Architektur und der<br />

Gartenkunst behalten. Er wird immer dann bedeutsam, wenn es um Beziehungen geht, z.B.<br />

zwischen<br />

- einem Menschen und anderen Menschen, Objekten, Gegenständen,<br />

- seinen phylogenetischen Vorgaben und der ihn umgebenden Zivilisation.<br />

Stichworte:<br />

+ ausgewogene Maßverhältnisse zwischen ...... (z.B. Bauteilen),<br />

+ Raumproportionen.<br />

6. Kriterium: Symmetrien<br />

Es scheint im Menschen einen angeborenen Sinn für Symmetrien zu geben. Gemeint ist damit<br />

eine „Gleichmäßigkeit“, Gleichheit zwischen zwei Wahrnehmungen, z.B. bei einem<br />

Spiegelbild. In der Gartenkunst ist sie ein Kennzeichen des Barockgartens, dessen beide<br />

Parterrehälften links und rechts von der Hauptachse sich symmetrisch gegenüberliegen.<br />

(in der Physik versucht man heute mit Hilfe von drei bekannten Ladungssymmetrien unser<br />

Universum zu erklären: der elektrischen Ladung, einer „starken Farbladung“ (Quarks) und<br />

einer „schwachen Ladung“).<br />

In der Biologie scheinen sie ein wichtiges Bauprinzip zu sein. Man kennt dort:<br />

- Zentral-Symmetrien: kugelförmige Körper,<br />

- Achsen-Symmetrien: röhrenförmige Körper (z.B. Primelblüte),<br />

- Median-Symmetrien: zweiseitige Körper; Körper haben eine Mittellinie<br />

(z.B. viele Laubblätter),<br />

- Metamerie-Symmetrien: gekerbte Körper (z.B. Internodien),<br />

- Spiral-Symmetrien: spiralförmige Körper (z.B. Blattstellungen),<br />

- Komplementär-Symmetrien: gegenseitige Ergänzungen (z.B. Schlüssel –<br />

Schloss),<br />

- Asymmetrien: (Symmetrien nicht erkennbar).<br />

Symmetrien werden in der Regel von Menschen als angenehm empfunden. Er verwendet sie<br />

deshalb gerne bei allen Dingen, die er herstellt, sei es im Handwerk, im Design, in der Kunst<br />

oder in der Architektur.<br />

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