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Alant.<br />

- als Steingarten oder Trockenmauer: Hier wächst das ganze Jahr über eine<br />

Vielzahl bekannter Gartenpflanzen.<br />

> Frühjahr: z.B. Aubretien, Arabis, Alyssum.<br />

> Herbst: Helianthemum, Santolina.<br />

- als Waldsaum: Hier ist der beste Bereich für verwildernde Zwiebelgewächse.<br />

- als Schattenbereich: Hier wachsen besonders unsere Waldstauden: Asarum,<br />

Pulmenaria, Omphalodes, Tiarelle, Epimedium, Ajuga, Lamium,<br />

Galium, Convallaria.<br />

- als “Bauerngarten” (gemeint eigentlich der bürgerliche, ländliche Hausgarten<br />

aus der Biedermeierzeit; die früheren Bauern waren für einen solchen<br />

Luxus viel zu arm gewesen): Hier standen viele Gemüsepflanzen und<br />

einige alte Blumenarten, Kräuter und gelegentlich eine Strauchrose.<br />

- als Nutzgarten: Früher war er ein wichtiger Teil der Lebensreformbewegung.<br />

Die Gärten von Migge lassen sich z.B. ohne diesen Hintergrund kaum<br />

verstehen (in seinem Fall auch die Erfahrung der Hungerzeiten<br />

während des 1. Weltkrieges). Auch hier gab es einige Moden (z.B. das<br />

Hügelbeet oder die Gewürzpflanzenspinne), die sich nicht bewährt<br />

haben. Aber noch heute schafft ein solcher Garten, eine große innere<br />

Befriedigung und ästhetisch gibt es großartige Beispiele für ihn. Nach<br />

England sollte man wegen der dortigen Küchengärten fahren, weniger<br />

wegen seiner Staudenrabatten.<br />

- Wasserbereiche: Wasser ist in einem Garten immer gut. Allerdings ist der<br />

ökologische Wert vieler Kleinstanlagen mit einem Folienuntergrund<br />

wahrscheinlich nicht sehr hoch anzusetzen. Die Beobachtung von<br />

Pantoffeltierchen ist nur ein theoretischer Inhalt, das Erleben von<br />

Mücken im Sommer dagegen ein viel realerer.<br />

So sonderbar es vielleicht klingt, ein großer Teil des Naturerlebens in einem Naturgarten<br />

ergibt sich aus dem Pflanzenschutz. Im Gegensatz zu unserem „normalen“ Hausgarten ist die<br />

gedankliche Ausgangsbasis hier nur eine andere:<br />

- Zunächst liegt sie in der Vorbeugung: D.h., der Schaffung optimaler<br />

Lebensverhältnisse für die Pflanzen einerseits (damit sie nicht<br />

geschwächt, weniger krankheitsanfällig sind), zum anderen, in der<br />

Förderung der Schädiger der Schädlinge (z.B. durch die Einrichtung<br />

von Nisthilfen für Meisen).<br />

- Dem Einsatz naturnaher Stärkungs-, bzw. Bekämpfungsmittel: u.a. Jauchen<br />

und Brühen. Mit ihrer Verwendung ist oft ein großer Aufwand<br />

verbunden.<br />

Brühen werden vor einer Vergärung ausgebracht,<br />

Jauchen danach (und stinken dann stark).<br />

Mit ihrem Einsatz scheint viel esoterisch motivierter Hoffnungs-<br />

glaube verbunden zu sein.<br />

- Dem Einsatz naturschonender, naturnaher Handelsmittel: Manche Firmen<br />

haben sich darauf spezialisiert (z.B. www.neudorff.de).<br />

Manchmal wird sich der Gartenbesitzer allerdings überlegen müssen, ob er im Einzelfall nicht<br />

doch zu einem chemischen Pflanzengift greifen sollte, bevor Schädlinge evtl. seine jahrelange<br />

Arbeit zerstören. Er muß sich dann allerdings gleichzeitig immer auch über die Nebenfolgen<br />

seines Tuns im Klaren sein. Mit der Tötung der vorhandenen Blattläuse, vergiftet er z.B. auch<br />

deren Fressfeinde. Vielleicht ist es in diesem Fall sinnvoll, Larven von Marienkäfern,<br />

Schwebfliegen, Schlupfwespen, Florfliegen, Raubwanzen, Laufkäfern oder Ohrwürmern

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