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Linné (1707 – 1778):<br />

Er schuf die moderne Nomenklatur nach Gattungen und Arten. Ausgehend von<br />

den Blütenmerkmalen, orientierte man sich bei systematischen Pflanzungen bis<br />

etwa 1800 nach ihm.<br />

Jussieu, Bernard de (1699 – 1777, seit 1758 Aufseher des Gartens von Trianon):<br />

Aufbauend auf Linné gliederte er die Pflanzenwelt in Familien. Dabei ging er<br />

zunächst von der Art der Samenbildung und in einem zweiten Schritt von der<br />

Stellung der Staubgefäße aus. Auf ihn geht das System von Trianon zurück,<br />

nach dem die Pflanzen familienweise aufgepflanzt werden. Sein System wurde<br />

zur Grundlage für alle späteren natürlichen Pflanzensysteme. Goethe versuchte<br />

1794 mit dessen Hilfe seine „Metamorphose der Pflanzen“ (1790) zu<br />

demonstrieren und auch im Schlosspark von Dyck orientierte man sich nach<br />

diesem System (mit 40 Jussieuschen Familien getrennt durch Waldpartien).<br />

Auch dieses System erwies sich bald bei der explodierenden Pflanzenfülle als<br />

zu eng. Die Lösung der Probleme brachte der pflanzengeographisch orientierte<br />

Garten (geographisch orientierte Gärten hatte es bereits in der Antike<br />

gegeben, z.B. in der Hadrianvilla in Tivoli). Auch Petzold schuf in Muskau<br />

eine geographische Abteilung und der Berliner Botanische Garten in Dahlem<br />

wurde primär nach pflanzengeographischen Kriterien gestaltet (1895 von<br />

Adolf Engler).<br />

Humboldt, Alexander von (1769 –1859)<br />

War am Anfang dieser Entwicklung sein bedeutendster Vertreter. Er<br />

unterschied 16 Pflanzenformen, die jeweils den Vegetationscharakter einer<br />

Zone prägten. Mit seinen Vorstellungen „von den gesellig vereint“ wachsen-<br />

den Pflanzen, steht er am Beginn der Ökologiebewegung. Nach 1850<br />

gewannen seine Gedanken zunehmend an Bedeutung. In der Gartenkunst<br />

griffen sie besonders Meyer und Jäger auf. Über die Heimatschutzbewegung<br />

beeinflussten sie den Naturschutz und den Gedanken von einer standortge-<br />

mäßen Bepflanzung, die über Lange und Foerster letztlich in das deutsche<br />

System einer Pflanzenzuordnung nach Lebensbereichen einmündete. Ein<br />

anderer Gedankenzweig führte zur Naturgartenbewegung. Historisch hat er<br />

also einen andern Entwicklungshintergrund als der Weg der in England zu<br />

Robinson führte.<br />

Gehölze sind die wichtigsten Raum- und Strukturbildner in einem Garten. Selbst in der<br />

kleinsten Anlage markieren sie deren Grenzen und stellen ihr wichtigstes Strukturelement dar,<br />

das die längste Zeit des Jahres ihr Aussehen bestimmt. Je nach Zeit und persönlichem<br />

Geschmack war ihr Anteil in einem Garten allerdings immer verschieden groß. Während sie<br />

im Landschaftsgarten oft das einzige pflanzliche Element waren, werden in vielen heutigen<br />

Gärten die krautigen Pflanzen bevorzugt. Als Raum-, Strukturbildner und bedeutender<br />

Stimmungsträger bleiben die Gehölze aber trotzdem unverzichtbar.<br />

Die Geschichte der Gehölzpflanzung<br />

(in vielen Teilen orientiert an C.A. Wimmer und einigen Anregungen von M. Rhode).<br />

Gehölzpflanzungen waren in der Geschichte immer etwas Besonderes. Schon in der Antike<br />

waren gewaltige Bäume Orte kultischer Handlungen. So waren Eichen bei den Germanen die<br />

heiligen Bäume Donars (bei den Kelten Eiche = „duir“; die „Druiden“ = die „Baumwissen-<br />

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