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Im Rahmen des beginnenden ökologischen Bewusstseins erkannte er die<br />

Bedeutung von Pflanzengesellschaften und wurde damit zu einem<br />

wichtigen Anreger für die Gartengestaltung. Nach ihm näherte sich der<br />

Mensch über die Pflanze wieder der Natur und erfuhr durch sie deren<br />

Gesetzmäßigkeiten. Durch ihre Wahrnehmung könne er wieder zu einem<br />

inneren Gleichgewicht gelangen. Wahrscheinlich gäbe es kein Umfeld, in<br />

dem er so tiefgehend zu sich finden könne.<br />

571<br />

Foersters züchterische Leistung lag in<br />

- seinen Wildstaudenauslesen,<br />

- der Züchtung neuer „Beetstauden“, bei denen er neben der<br />

Blüte besonders auf deren Wetterfestigkeit und Wider-<br />

standskraft gegenüber Krankheiten achtete (berühmt seine<br />

vielen Phlox- und Ritterspornsorten),<br />

- der Verlängerung der Blütezeit durch früh- und spätblühende<br />

Sorten.<br />

Unter Foersters Einfluss wurde das deutsche Staudensortiment zu<br />

einem der umfangreichsten der Welt. Auf Grund seiner Anregungen<br />

entstanden die Sichtungsgärten, die auf dessen Qualität achten.<br />

Nach dem 1. Weltkrieg setzte eine intensive gartengestalterische Aktivität ein. Auseinandersetzungen<br />

mit den Kunstströmungen der damaligen Zeit führten dazu, dass die<br />

- dem Kubismus näher stehende Gruppe sich in Richtung Rationalismus,<br />

Funktionalismus entwickelte (in den Anfängen u.a. auch Mattern),<br />

- dem Expressionismus näher stehende Gruppe, die den viel diskutierten<br />

„kommenden Garten“ proklamierte und die mit Allinger auf der Dresdener<br />

Gartenbauausstellung (1926) im „Garten der Zukunft“ ihren Höhepunkt<br />

erreichte, keinen gemeinsamen Orientierungsansatz fand.Dem Expressionis-<br />

mus standen nahe: Allinger, Hammerbacher, Pniower, Pohlenz und Valentin.<br />

Bis Mitte der 1920er Jahre dominierte in Deutschland eine architektonische Phase. Danach<br />

war eine zeitlang ein Eklektizismus bestimmend. Nach Hammerbacher wurde der<br />

architektonische Garten<br />

„in den dreißiger Jahren zur beherrschenden Doktrin und heute zu einer<br />

Schulauffassung des von ihm (Wiepking) nach dem zweiten Weltkrieg<br />

aufgebauten Instituts für Landespflege, Landschafts- und Gartengestaltung an der<br />

Technischen Universität Hannover“, und der landschaftliche Garten zu einem<br />

stilistischen Mittel, sich ideologisch von Wiepking und auch von Allinger und<br />

damit vom Nationalsozialismus zu distanzieren“.<br />

Nach ihr unterschied sich der geometrisch abstrakte Architekturgarten vom landschaftlichen<br />

Garten wie ein feudales Herrschaftsdenken vom humanen Denken.<br />

Hammerbacher sah in den formalen Nachkriegsgärten ein zur Norm erhobenes Stilmittel der<br />

Vorkämpfer der nationalsozialistischen Kunstpolitik. Ihrer Meinung nach wurde der Konflikt<br />

zwischen dem architektonischen und landschaftlichen Gartenstil nach dem Kriege nicht offen<br />

ausgetragen. Für den architektonischen stand Wiepking und seine „Hannoversche<br />

Schule“, für den landschaftlichen Mattern, Hammerbacher und die „Bornimer Schule“. Zum<br />

„Sieg“ der Hannoverschen Schule trug auch der Umstand entscheidend bei, dass die<br />

kommunalen Führungspositionen nach dem Kriege praktisch nur noch mit Diplom-Gärtnern<br />

(Wiepking-Schülern) besetzt wurden und auch begabtere Absolventen der Höheren

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