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Garten für ihre Paradiesbeschreibungen und trugen dessen Bilder in alle ihre<br />

Einflussbereiche (u.a. bis nach Südspanien).<br />

Islamische Gärten:<br />

- Sie zeichnen sich durch ihre besondere Beziehung von Wasser und<br />

Architektur aus. Die Brunnen waren die Hauptattraktion ihrer Hofanlagen.<br />

Im Gegensatz zu den persischen Gärten gab es z.B. in Andalusien Wasser<br />

jetzt im Überfluss. Allerdings wurde damit sehr zurückhaltend umgegangen:<br />

als stille Becken, leise Brunnen, umpflanzte Kanäle. Es ist diese Zurück-<br />

haltung, die sie von der Maßlosigkeit der italienischen Spätrenaissance<br />

abhebt. Die maurischen Gärten wurden bestimmt von leise sprudelndem<br />

Wasser, dem Duft der Pflanzen (bevorzugt Orangenbäume, Oleander,<br />

Rosen) und dem umgebenden Grün der Pflanzen. Es war diese innere<br />

Harmonie, die sie ausstrahlten, die sie so anziehend machte. Heute haben<br />

wir davon noch Reste im<br />

+ Orangengarten der früheren Moschee von Cordoba,<br />

+ Generalife-Palast in Granada mit seinem Kanalhof,<br />

+ Al<strong>ca</strong>zar von Sevilla.<br />

Allgemein übrig geblieben von dieser Kultur sind in Spanien seine<br />

Innenhöfe mit ihrem plätschernden Wasser.<br />

- Auch die Moguln (islamische persisch-indische Fürstendynastie) griffen in<br />

Indien auf die persischen Traditionen zurück und machten das Wasser noch<br />

stärker zum bestimmenden Element ihrer Gärten. Kennzeichnend wurden<br />

für sie die großen Kanalsysteme und die symbolischen Bezüge. Zu den für<br />

uns bekanntesten gehören<br />

+ Tadsch Mahal (Agra / Indien, Grabanlage des Schahs Jahan<br />

und seiner Lieblingsfrau): Im Zentrum des Chahar-bagh<br />

befindet sich das Spiegelbecken des seitlichen Marmor-<br />

mausoleums.<br />

+ Schalamar-bagh am Dal-See (Kaschmir, Lahore),<br />

+ Nischat-bagh am Dal-See (Kaschmir, Srinigar).<br />

Die Entwicklung vom islamischen zum italienischen Renaissancegarten:<br />

Obwohl beide Entwicklungen zeitweise parallel verliefen, veränderte<br />

sich in Italien die Wasserverwendung grundlegend:<br />

- Der islamische Garten: Wasserverwendung feinfühlig, symbolisch,<br />

repräsentativ.<br />

- Der italienische Renaissancegarten: Wasserverwendung dekorativ, auf<br />

Eindruck zielend.<br />

Die Geschichte des Gartens vollzieht sich im christlichen Europa vom Hortus conclusus des<br />

Mittelalters zum Vergnügungsgarten des von vielen sozialen Zwängen befreiten, verstärkt<br />

individuellen (Renaissance-) Menschen. Diese Entwicklung wird zunächst an den<br />

Brunnenformen deutlich, an deren Ornamenten und Skulpturen. Zurückgreifend auf römische<br />

Vorbilder, wurde das Wasser zu einem immer wichtiger werdenden Gartenelement.<br />

Die Wasserelemente der Renaissance (und des Barocks) waren:<br />

Kaskade: Es gab von ihr verschiedene Formen, z.B. als<br />

- Wassertreppe: Das Wasser läuft hier über Stufen. Aus Italien<br />

kommend, wurde sie zu einem wichtigen Bestandteil<br />

der formalen Barockgärten (z.B. in Kassel-Wilhelms-<br />

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