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Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

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eine zentrale Rolle.<br />

- Ausgewogenheit (trotz Asymmetrie): Sie ist die wichtigste Gestaltungstechnik<br />

in einem japanischem Garten. Man bevorzugt<br />

asymmetrische, außermittige Dreiergruppen. Kein<br />

Element sticht besonders hervor. Es gibt keinen<br />

Höhepunkt. Der Blick befindet sich immer auf einer<br />

Wanderschaft zwischen den verschiedenen<br />

Formen. Dies unterstützt die meditative Funktion des<br />

Gartens. Diese Dreiergruppen stehen als religiöse<br />

Metapher für die buddhistische Trinität.<br />

217<br />

- Fläche und Körper: Ausgehend von den harmonischen Beziehungen der<br />

Elemente Yin und Yang der chinesischen Garten-<br />

kunst, wird gerne mit einer Wechselbeziehung von<br />

Flächen und Körpern gespielt. Die Flächen stehen für<br />

Ruhe und Ausgewogenheit und dazu im Kontrast die<br />

plastischen Elemente und Gehölze. Angestrebt wird<br />

ein Höchstmaß an Schlichtheit.<br />

- Symbolik: Über religiöse, philosophische und kulturelle<br />

Anspielungen erhalten die Gärten eine zusätzliche<br />

Bedeutungsebene (Symbole z.B.: Steine als Berge,<br />

Sand als Wasser). Eine Voraussetzung für deren<br />

Verständnis ist die Kenntnis ihres Gehalts sowohl<br />

beim Gestalter wie auch beim Betrachter.<br />

- Geborgte Landschaft (= optische Erweiterung eines Gartens):<br />

Zunächst aus dem buddhistischem Brauch<br />

entstanden, zehn Punkte der Umgebung mit einem<br />

buddhistischen Inhalt zu verbinden. Später nutzte<br />

man diese Technik, um malerische Qualitäten der<br />

Umwelt in den Garten mit einzubeziehen. Garten und<br />

Bezugspunkt sollten von einem Standort im Garten<br />

zu einer Einheit verschmelzen. Der Bezugspunkt<br />

bildete den Hintergrund, während die Gestalter dazu<br />

im Garten den Vorder- und Mittelgrund schufen.<br />

(nicht in dem Sinne, dass man ein fernes Objekt nur<br />

in das Bild rückte!).<br />

- Weg: Er bildete die Leitlinie durch den Garten. Durch ihn<br />

werden die verschiedenen Erlebnispunkte in ihre<br />

richtige Reihenfolge gebracht. Er steuert den<br />

Rhythmus in dem man sich durch den Garten bewegt.<br />

Zugleich ist er selber ein wichtiges Gestaltungsmittel.<br />

- Gesamtplan und Details: Früher wurde in Japan der Garten erst im Laufe<br />

seiner Ausführung gestaltet (in Europa steht am<br />

Anfang sein Gesamtplan). Seine Idee reifte<br />

sozusagen im Laufe seiner Bauarbeiten. Sein Bau<br />

war gekennzeichnet durch ständige Veränderungen.

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