25.10.2013 Aufrufe

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

Buch downloaden (.pdf, ca. 4.1 MB) - Bert Beitmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Während in der 1. Hälfte des 20. Jhs. die Mischpflanzung nur ein gestalterisches Nebenthema<br />

war, trat sie auf dem Hintergrund pflanzensoziologischer Erkenntnisse in der 2. Hälfte in den<br />

Mitelpunkt des Interesses:<br />

- 50er Jahre: Es wurden nur „Einzelgänger“ in die „Flächenbildner“<br />

eingebaut.<br />

- 70er Jahre: Man begann verstärkt auf die Langlebigkeit der Stauden zu<br />

achten, gepaart mit einer großflächigen Verwendung. Je<br />

nach Erfahrungshintergrund der verschiedenen Gestalter<br />

waren die Pflanzungen sehr individuell und experimentier-<br />

freudig.<br />

Günter Schulze (1927 – 1994) pflanzte z.B. seine<br />

aspektbildenden (blickbeherrschenden) Stauden nach dem<br />

Gesichtspunkt, selber ausreichend ausbreitungsstark zu<br />

sein (bzw. in eine robuste Rahmenpflanzung).<br />

- 80er und 90er Jahre:<br />

Im öffentlichen Bereich (die Großbesitzer von Grün-<br />

flächen) wird der Kostenfaktor immer wichtiger. Er berührt<br />

stark die Pflege der Parkanlagen und damit auch die ihrer<br />

Staudenflächen.<br />

- Heute: Vier Hauptkriterien:<br />

+ Beibehaltung der pflanzensoziologischen Orientierung,<br />

+ stärkere Berücksichtigung von Pflanzen mit einem<br />

Wildstaudencharakter,<br />

+ Zulassung einer kontrollierten Dynamik,<br />

+ Suche nach verlässlichen Kombinationen (im<br />

öffentlichen Bereich zunehmend als „Pflanzenmodule“,<br />

feststehende Pflanzengruppen).<br />

Die Revolution in der Veränderung unserer heutigen Staudenbeete kam<br />

- neben gewissen Einflüssen aus England (Chatto),<br />

- Anregungen aus Skandinavien (Martinsson),<br />

- den USA (Oehme) aus<br />

- der holländischen Naturgartenbewegung (u.a. speziellen Anregungen<br />

von Oudolf).<br />

Gefördert wurde diese Entwicklung durch Kostensparüberlegungen der kommunalen<br />

Grünanlagenbesitzer. Ihr wesentliches Merkmal ist zurzeit die Reduktion ihrer bisherigen<br />

Mischpflanzungen auf wenige Charakterpflanzen.<br />

Traditionell hat auch heute noch die Art der englischen Staudenverwendung einen großen<br />

Einfluss auf die privaten deutschen Staudenrabatten, obwohl die wichtigsten Anregungen von<br />

dort nicht mehr kommen und man auch in England entscheidende Aspekte der deutschen<br />

Staudenpflanzung inzwischen übernommen hat. Die vielleicht wichtigste Gestalt für uns ist<br />

dort Beth Chatto (geb. 1923). Die geringe Niederschlagsmenge der Region, in der ihr Garten<br />

liegt, zwang sie, sich verstärkt mit den natürlichen Standortanforderungen der Pflanzen zu<br />

befassen. Sie versuchte, seine Gegebenheiten für ihre Bepflanzungen als Vorteil zu nutzen.<br />

Anders als in den bisherigen englischen Gärten, in denen man sich bei der Gestaltung fast<br />

ausschließlich an der Blütenfarbe orientierte, berücksichtigte sie jetzt verstärkt auch deren<br />

- Lebensräume,<br />

- Gestalt und Blattwerk.<br />

Ihr Garten (Anlage ab 1960) besitzt ein Sortiment von 2000 Pflanzen. Sie arbeitet in ihm mit<br />

578

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!